ÜBER DIE STATION
Greifswalder Oie
Die vermutlich einsamste Station der Seenotretter liegt auf der Greifswalder Oie. Die kleine Insel in der südlichen Ostsee teilen sich die Seenotretter mit einem Vogelschutzverein, der auf der Insel eine Vogelwarte betreibt.
Für eine begrenzte Zeit können sich während der Sommersaison wenige Touristen auf vorgegebenen Wegen auf der Insel aufhalten. Mit einem kleinen Schiff, das zu festen Zeiten verkehrt, werden sie zur Insel übergesetzt. Der Hafen der Greifswalder Oie ist als Nothafen ausgewiesen, der nur im Notfall von der Schifffahrt angelaufen werden darf. Westlich der Insel liegt der Greifswalder Bodden, östlich liegt der offene Seeraum der Ostsee.
Weithin sichtbar ist der unter Denkmalschutz stehende Leuchtturm, der als der lichtstärkste Leuchtturm Mecklenburg-Vorpommerns gilt. Es handelt sich um den Schwesterturm des ehemaligen Helgoländer Leuchtturms. Nicht nur deshalb wird die Greifswalder Oie auch Helgoland der Ostsee genannt: Außerdem sind die Abmessungen der beiden Inseln recht ähnlich.
Unser Seenotrettungskreuzer
Die BERTHOLD BEITZ
Die Besatzung des hier stationierten Seenotrettungskreuzers BERTHOLD BEITZ wohnt in einem Gebäude in unmittelbarer Nähe zur Station. Die BERTHOLD BEITZ wurde am 15. Dezember 2017 im Museumshafen von Greifswald getauft. Das im Heck mitgeführte Arbeitsboot heißt ELSE.
Benannt ist das auf der Fassmer-Werft gebaute Spezialschiff nach Bertold Beitz. Der Industriemanager war langjähriger Kuratoriumsvorsitzender der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die den Neubau maßgeblich finanziert hat. Mit der See fühlte sich Berthold Beitz zeitlebens eng verbunden. Der Seenotrettungskreuzer sichert das Heimatrevier seines Namengebers ab. Das kleine, sehr wendige Arbeitsboot erhielt den Namen nach Berthold Beitz' Ehefrau ELSE.
Zur Besatzung gehören mit Vormann Jean Frenzel sieben Seenotretter, wovon drei – wie üblich – jeweils 14 Tage im Törn sind.
1881
Station gegründet, Schuppen am Schutzhafen errichtet
1907
Bootsstation aufgelöst, nur noch Raketenstation
1945
Station nach dem Zweiten Weltkrieg verlorengegangen
1991
Station wieder eingerichtet, Unterkunftsgebäude für die Besatzung, Seenotrettungskreuzer HANS LÜKEN stationiert
1996
Im Juli kommt der Seenotrettungskreuzer FRITZ BEHRENS mit Tochterboot ANNA von Büsum zur Station
2009
25. April: Taufe des Seenotrettungskreuzer EUGEN mit Arbeitsboot HUBERTUS im Versorgungshafen Freest. Die FRITZ BEHRENS wird außer Dienst gestellt.
2017
Der neue Seenotrettungskreuzer BERTHOLD BEITZ mit Arbeitsboot ELSE ersetzt im Dezember die EUGEN, die kurz darauf nach Norderney verlegt wird.