Für einen schwer erkrankten Mann sind die Seenotretter der Station Greifswalder Oie am Sonntag, 21. Juni 2020, südlich der Ostseeinsel Rügen im Einsatz gewesen. Sie übernahmen den Patienten mit dem Seenotrettungskreuzer BERTHOLD BEITZ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) von einem Fahrgastschiff und brachten ihn sicher an Land. Anschließend flog ihn ein Hubschrauber zu einem nahegelegenen Krankenhaus.
Mit dem Seenotrettungskreuzer BERTHOLD BEITZ sind die Seenotretter der Station Greifswalder Oie für einen schwer verletzten Mann im Einsatz gewesen. Archivfoto: Die Seenotretter – DGzRS
Gegen 11 Uhr hatte sich der Kapitän des Passagierschiffes „Adler Vineta“ über den internationalen UKW-Sprechfunk-Not- und Anrufkanal 16 bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gemeldet. An Bord war ein Mann plötzlich schwer erkrankt: Dieser klagte über starke Schmerzen in der Brust und war kaum ansprechbar. Er benötigte dringend medizinische Hilfe. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Fahrgastschiff in der Ostsee auf Höhe der Ansteuerungstonne zum Peenestrom und war auf dem Weg nach Wolgast.
Die Wachleiter der SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierten sofort die Seenotretter der Station Greifswalder Oie mit dem Seenotrettungskreuzer BERTHOLD BEITZ und einen auf Rügen stationierten Rettungshubschrauber von Northern HeliCopter (NHC). Bis zu ihrem Eintreffen versorgte die Besatzung der „Adler Vineta“ den etwa 60 Jahre alten Mann. Ein Notfallsanitäter der Johanniter am medizinischen Arbeitsplatz in der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS beriet sie dazu über Funk.
Um wertvolle Zeit zu sparen, lief das rund 53 Meter lange Fahrgastschiff dem Seenotrettungskreuzer entgegen. Beide Schiffe trafen sich bei nordwestlichem Wind um fünf Beaufort (bis zu 38 km/h) südöstlich der Insel Ruden. Im Schutz der Insel gingen die Seenotretter mit der 20 Meter langen BERTHOLD BEITZ bei der „Adler Vineta“ längsseits. Ein Seenotretter stieg auf das Fahrgastschiff über. Gleichzeitig setzte der Hubschrauber einen Arzt und einen Rettungssanitäter auf dem Passagierschiff ab. Gemeinsam stabilisierten sie den Patienten.
Damit der Mann möglichst schonend transportiert werden konnte, übernahmen die Seenotretter ihn zunächst auf die BERTHOLD BEITZ. An Bord versorgten der Arzt und der Rettungssanitäter den Patienten weiter. Der Seenotrettungskreuzer lief den kleinen Hafen der Insel Ruden an. Dort übergaben die Seenotretter den Mann an die Besatzung des Hubschraubers, die ihn zu einem nahegelegenen Krankenhaus flog.