ÜBER DIE STATION

Deutsche Bucht/Helgoland

Der Station Deutsche Bucht/Helgoland kommt im dichten Netz der DGzRS-Stationen seit jeher eine besondere Bedeutung zu. Fast schon legendäre Rettungsmänner, Rettungsboote und Seenotrettungskreuzer haben von Helgoland aus ihre Einsätze gefahren. Auch heute besitzt die Insel eine Schlüsselposition in der stark befahrenen Deutschen Bucht. Der größte deutsche Seenotrettungskreuzer, die HERMANN MARWEDE, ist dort stationiert.

Schon immer waren auf Helgoland besonders leistungsfähige Rettungseinheiten stationiert. In unmittelbarer Nähe der Insel verlaufen heute die Großschifffahrtswege von und zum berüchtigten „nassen Dreieck“ der Mündungen von Jade, Weser und Elbe – das am stärksten befahrene Seegebiet der Welt.

Station Deutsche Bucht/Helgoland

Seenotrettungs­kreuzer HERMANN MARWEDE
Rufzeichen DBAR
Stammbesatzung 16
Vormann Gregor Jeske
Liegeplatz Südhafen/Ostdamm
Stationsgebäude Südhafen/Westkaje
Der Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE kämpft in schnelelr Fahrt gegen hohe Wellen. Gischt fliegt seitlich des Schiffes.
Foto: Helmut Hofer
Seenotrettungskreuzer löscht brennendes Schiff auf hoher See
Foto: Mario Rusche

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Einsatz: Südlich von Helgoland war eine Segelyacht mit Mastbruch in Not

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Festhalten: Tochterboot VERENA im Sturm vor Helgoland

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Tag der Seenotretter 2020: Ein Blick zurück zum Bau der HERMANN MARWEDE

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Einsatz: Brand des Containerschiffs „Ever Level“ (1983)

Unser Seenotrettungskreuzer

Die HERMANN MARWEDE

Die 46 Meter lange HERMANN MARWEDE wurde 2003 bei der Fassmer-Werft in Berne an der Unterweser gebaut. Ihr Tochterboot trägt den Namen VERENA. Benannt ist der Seenotrettungskreuzer nach einem Bremer Unternehmer und Förderer der DGzRS, dessen Familie seinen Bau ermöglichte. Das Tochterboot erhielt den Namen der Tochter Hermann Marwedes.

Einmal pro Woche steuert die HERMANN MARWEDE Cuxhaven an: Für Besatzungswechsel und um Wasser, Lebensmittel und Brennstoff zu bunkern sowie Ausrüstung zu ergänzen. Während dieser Zeit vertritt sie jeweils ein anderer Seenotrettungskreuzer auf dem „roten Felsen“. Die HERMANN MARWEDE ist rund um die Uhr mit sieben Seenotrettern besetzt und sofort einsatzbereit. Auf der Station Helgoland sind 15 Seenotretter um Vormann Gregor Jeske fest angestellt und etwa ebenso viele Freiwillige im Einsatz.

Zur Zeit der Gründung der DGzRS Mitte des 19. Jahrhunderts war Helgoland britisch. Das Seenotrettungswesen nahm deshalb anfangs eine eigenständige Entwicklung. 1892 stationierte die DGzRS ihr erstes eigenes Rettungsboot auf der Insel. Sie hat die wechselvolle Geschichte Helgolands mitvollzogen. Dazu gehört auch das schwere Unglück des Seenotrettungskreuzers ADOLPH BERMPOHL: In einer Orkannacht im Februar 1967 verloren dabei vier Seenotretter und drei zuvor gerettete niederländische Fischer ihr Leben.

46-Meter-Seenotrettungskreuzer

Illustration eines Seenotrettungskreuzers der 46-m-Klasse
Länge 46,00 Meter
Breite 10,66 Meter
Tiefgang 2,80 Meter
Verdrängung 404 Tonnen
Leistung 9.250 PS
Geschwindigkeit 25 Knoten
Aktuelles

Aus dem Stationsbuch

Nächtliche Suche nach orientierungslosem Segler in der Deutschen Bucht erfolgreich

In einer groß angelegten fünfstündigen Suche mit mehreren Rettungseinheiten und Behördenfahrzeugen haben die Seenotretter einen orientierungslosen Segler in Sicherheit gebracht.

Seenotfälle
Den Seenotrettern in die Kochtöpfe geschaut

Das neue Seenotretter-Kochbuch von Silke Arends ist erschienen – mit originellen, aber zugleich einfachen Rezepten und spannenden Geschichten von den DGzRS-Stationen an Nord- und Ostsee.

Neuigkeiten
Seenotretter für erkrankte Seeleute und verletztes Kind auf Schiffen in Nord- und Ostsee im Einsatz

Gleich drei Mal sind die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der vergangenen Nacht für Erkrankte bzw. Verletzte auf See im Einsatz gewesen.

Seenotfälle
Einsatzreiches erstes Oktober-Wochenende für die Seenotretter

Das verlängerte erste Oktober-Wochenende 2024 war besonders arbeitsreich für die Seenotretter. Die DGzRS zählte 21 Einsätze für insgesamt 58 Menschen.

Seenotfälle
Seenotretter im Einsatz nach Kollision von Frachtschiff und Segelyacht auf der Nordsee

Auf der Nordsee sind ein Frachtschiff und eine Segelyacht zusammengestoßen. Zwei Seenotrettungskreuzer der DGzRS waren stundenlang im Einsatz. Menschen wurden bei der Kollision nicht verletzt.

Seenotfälle
Segelyacht auf der Nordsee ausgebrannt – groß angelegte internationale Suche

Ein Windpark-Sicherungsschiff hat in der Nacht zum 4. September 2024 rund 50 Seemeilen nordwestlich der Insel Borkum eine brennende Segelyacht gelöscht. Das Boot ist anschließend gesunken. Deutsche und niederländische Seenotretter suchten mit Unterstützung aus der Luft bis zum Morgen nach Schiffbrüchigen.

Seenotfälle
Seenotretter koordinieren großangelegte Suche nach vermisstem Skipper in der Deutschen Bucht

Eine großangelegte Suche nach einem vermissten Schlauchbootfahrer wird derzeit (29./30. April 2024) in der Deutschen Bucht durchgeführt.

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Seenotretter trainieren vor Wilhelmshaven den Ernstfall

DGzRS übt mit zahlreichen Rettungseinheiten und weiteren Fahrzeugen verschiedene Einsatzszenarien auf See

Neuigkeiten
Seenotretter koordinieren groß angelegte Suche auf der Nordsee nach vermisstem Fischer

Auf der Nordsee weit nordwestlich der Insel Helgoland koordinieren die Seenotretter seit der Nacht zu Mittwoch, 13. Dezember 2023, eine groß angelegte Suche nach einem vermissten Besatzungsmitglied eines Fischkutters.

Seenotfälle
„Wow-Moment“ bei den Seenotrettern

Katja Trunk und Cedric Schott lieben die See, Helgoland, sich gegenseitig – und dann sind sie noch begeisterte Seenotretter-Fans. Darum kann es für das Paar aus Hessen nur einen passenden Ort für eine Verlobung geben: die Brücke des auf Helgoland stationierten Seenotrettungskreuzers HERMANN MARWEDE. Und genau dort hat Katja Trunk Anfang November „Ja“ gesagt.

Station Deutsche Bucht/Helgoland
Aktualisierung: Kollision in der Deutschen Bucht – Suche eingestellt

Nach der Kollision zweier Frachtschiffe am 24. Oktober 2023 in der Deutschen Bucht ist die Suche bis zum Eintreffen neuer Erkenntnisse eingestellt worden. Mehrere Rettungseinheiten der DGzRS sowie weitere Schiffe und Hubschrauber waren im Einsatz.

Seenotfälle
Kollision in der Deutschen Bucht – Seenotretter und zahlreiche weitere Kräfte im Einsatz – Mehrere Menschen vermisst

Am frühen Dienstagmorgen sind in der Deutschen Bucht zwei Frachtschiffe miteinander kollidiert. Mehrere Rettungseinheiten der DGzRS sowie weitere Schiffe und Hubschrauber sind im Einsatz. Die Such- und Rettungsmaßnahmen werden durch den Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE koordiniert.

Seenotfälle
HISTORIE

Geschichte der Station Deutsche Bucht/Helgoland

1892

Die Station erhält das Ruderrettungsboot DORA.

1906

Im August wird ein neues Boot für Helgoland fertig, das alte wird Reserveboot.

1913

Das neue elf Meter lange Motorrettungsboot IRENE kommt nach Helgoland.

1935

Neues Motorrettungsboot DANIEL DENKER: Es ist 15 Meter lang, 4,20 Meter breit und hat einen Meter Tiefgang. Ein kompressorloser Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotor mit 125 PS bringt das Boot auf 9,5 Knoten Geschwindigkeit.

1940

Vormann Rickmer Bock erhält die Prinz-Heinrich-Medaille für eine besonders schwierige Rettungsfahrt am 13. November.

1945

Die Station wird durch Kriegseinwirkung zerstört.

1952

Am 1. März, dem Tag der Freigabe der Insel durch die Alliierten, läuft das Motorrettungsboot HINDENBURG/Station Cuxhaven als erstes deutsches Schiff wieder Helgoland an. Anschließend stationiert die DGzRS die Motorrettungsboote RICKMER BOCK und MATTHÄUS MÖLLER auf der Insel.

1955

Die HERMANN APELT, zweiter Prototyp des modernen Seenotrettungskreuzers mit Tochterboot, wird auf Helgoland stationiert. Im Juni reist das Schiff nach Lissabon zur International Lifeboat Conference.

1965

Der neue Seenotrettungskreuzer ADOLPH BERMPOHL (26,6 Meter lang) mit Tochterboot VEGESACK wird in Dienst gestellt.

1967

Am 23. Februar verunglückt die ADOLPH BERMPOHL schwer. Vormann Paul Denker, die Rettungsmänner Hans-Jürgen Kratschke, Günter Kuchenbecker und Otto Schülke sowie drei zuvor gerettete niederländische Fischer werden Opfer der See. Der Seenotrettungskreuzer wird schwer beschädigt, beweist jedoch seine Kentersicherheit und kehrt repariert nach Helgoland zurück.

1977

Der erste große 44-Meter-Seenotrettungskreuzer HERMANN RITTER für die Seeposition Deutsche Bucht wird in Dienst gestellt. Liegeplatz ist Helgoland.

1978

Die WILHELM KAISEN folgt ihrem Schwesterschiff als zweiter 44-Meter-Seenotrettungskreuzer in der Nordsee. Auch sie wird auf Helgoland in Dienst gestellt.

1988

Die DGzRS stellt die HERMANN RITTER außer Dienst und verkauft sie nach China.

2003

Indienststellung des neuen 46 Meter langen Seenotrettungskreuzers HERMANN MARWEDE. Die WILHELM KAISEN wird nach Sassnitz verlegt.

2012

Zum Jahresende erhält die HERMANN MARWEDE ein neues Tochterboot. Es erhält wieder den Namen VERENA. Das erste Tochterboot kommt seither als eigenständige Rettungseinheit unter dem Namen WALTER ROSE von der Station Schilksee aus zum Einsatz.

Ihre Spende für die Seenotretter

5 Seenotretter sitzten an Deck der HORST HEINER KNETEN und genießen die Sonne

Crews & Stationen

Rund 180 fest angestellte und etwa 800 freiwillige Seenotretter sind in der Rettungsflotte tätig. Sie stehen trotz aller Technik im Mittelpunkt des Geschehens – mit ihrer selbstlosen Einsatzbereitschaft, ihrer hohen Qualifikation und ihrem Mut, bei jedem Wetter hinauszufahren.

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