ÜBER DIE STATION
Amrum
Die Station Amrum liegt auf der gleichnamigen nordfriesischen Insel an der schleswig-holsteinischen Westküste. Der Seenotrettungskreuzer ERNST MEIER-HEDDE ist im Süden der Insel im Seezeichenhafen von Wittdün stationiert. Zum Revier gehört das Wattenmeer, das hier zum Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gehört, darunter die Halligen Hooge und Langeneß, andererseits aber auch die Deutsche Bucht.
Ebbe und Flut haben großen Einfluss auf das Revier, in dem die natürlichen Fahrrinnen, die Priele, ständigen Veränderungen ausgesetzt sind und die Halligen bei Sturmfluten oft überschwemmt werden – dann schauen meist nur noch die höher gelegenen Warften aus dem Wasser.
Für die Station spielte in den Anfängen die Sandbank „Kniepsand“ eine große Rolle, da sie über einen eigenen Hafen verfügte. Im „Kniephafen“ war seinerzeit die Rettungsstation, die aufgrund der Versandung mehrfach verlegt wurde. Erst Ende der 1930er Jahre musste sie ganz aufgegeben werden.
Zahlreiche Sandbänke vor Amrum können Schiffen zum Verhängnis werden. Im Juli 1964 lief im Rütergat das 135 Meter lange Frachtschiff „Pella“ auf Grund. Tagelang hoffte der Kapitän, das Schiff wieder frei zu bekommen, doch in der Nacht zum 2. August brach der Rumpf der „Pella“. Der damals auf Amrum stationierte Seenotrettungskreuzer BREMEN unter Vormann Harry Tadsen rettete die 25-köpfige Besatzung unter schwierigsten Bedingungen.
Unser Seenotrettungskreuzer
Die ERNST MEIER-HEDDE
Gebaut wurde die 28 Meter lange ERNST MEIER-HEDDE 2015 bei der Fassmer-Werft in Berne-Motzen. Benannt wurde der Seenotrettungskreuzer nach dem Reeder Ernst Meier-Hedde (1913-1994), Mitbegründer der Bremer Schlüssel-Reederei für Massengutschiffe. Er war von 1980 bis 1990 elf Jahre lang ehrenamtlicher Vorsitzer der Seenotretter. Das Tochterboot LOTTE erhielt seinen Namen nach der Ehefrau Meier-Heddes.
1865
Gründung der Station. Im Kniephafen im Norden der Insel wird ein Ruderrettungsboot stationiert.
1890
Das Ruderrettungsboot THEODOR PREUSSER kentert bei einer Rettungsfahrt am 30. Oktober vor Hörnum und wird schwer beschädigt. Die beiden Rettungsmänner Theodor Flohr und Jens Peter Bork kommen dabei ums Leben.
1912
Das neu gebaute Segelrettungsboot HERMANN FRESE wird stationiert, offenbar bereits im Süden der Insel. Die Station Kniephafen wurde 1912 aufgelöst, später weiter nördlich aber wieder eingerichtet.
1940
Der Kniephafen ist verlandet. Die Rettungsstation war bereits vorher aufgegeben worden.
1954
Die Südstation wird aufgelöst.
1961
Die Station wird wieder eingerichtet. Der Seenotrettungskreuzer BREMEN (III) verlegt von Hörnum nach Wittdün.
1964
Rettung der Besatzung des gestrandeten Frachters „Pella“.
1965
Der Seenotrettungskreuzer RUHR-STAHL kommt von Cuxhaven nach Amrum. Die BREMEN (III) wird außer Dienst gestellt und verkauft.
1985
Der Seenotrettungskreuzer EISWETTE, bisher in Wilhelmshaven im Einsatz, wird auf Amrum stationiert.
2009
Die EISWETTE wird außer Dienst gestellt. Der Seenotrettungskreuzer VORMANN LEISS wechselt von Nordstrand nach Amrum.
2015
Der Seenotrettungskreuzer VORMANN LEISS wird außer Dienst gestellt. Das Typschiff der modernen 28-Meter-Klasse, ERNST MEIER-HEDDE, wird auf Amrum stationiert.