ÜBER DIE STATION
Maasholm
Die Station Maasholm liegt an der Mündung der Schlei in die Ostsee. Dort ist das von Freiwilligen gefahrene Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY stationiert. Das Revier erstreckt sich über den küstennahen Bereich der Ostsee hinaus auch aufwärts der Schlei, eines schmalen Meeresarms der Ostsee.
Der Liegeplatz der Rettungseinheit befindet sich im Fischereihafen von Maasholm an der Schumacherbrücke. Das historische Stationsgebäude mit der typischen Ablaufbahn, über die in früheren Jahren das Motorrettungsboot zu Wasser gelassen wurde, steht an der Hauptstraße.
Auf der Station Maasholm sind um Vormann Steffen Ottsen sind 12 freiwillige Besatzungsmitglieder im Einsatz.
Im Video zum Tag der Seenotretter 2020 stellt sich die DGzRS-Station Maasholm gemeinsam mit ihrer Nachbarstation Olpenitz vor.
Videorückblick auf die Taufe des neuen Seenotrettungsbootes HELLMUT MANTHEY im Juli 2018.
Unser Seenotrettungsboot
Die HELLMUT MANTHEY
Das Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY enstand auf der finnischen Spezialwerft Arctic Airboats. Es ist knapp neun Meter lang und 3,10 Meter breit. Das nur 65 Zentimeter tiefgehende Vollkunststoffboot aus äußerst robustem Polyethylen (High Molecular Weight Polyethylen) verfügt über je zwei 200-PS-Außenbordmotoren. Die Manövrierfähigkeit der etwa 36 Knoten (ca. 66 km/h) schnellen Einheit ist vergleichbar mit Festrumpfschlauchbooten (Rigid Hull Inflatable Boats, RHIB).
Jedoch erreicht dieses sognannte Rigid Buoyant Boat (RBB) seinen Auftrieb – wie der Name sagt – durch seinen starren leichten Rumpf selbst, ohne Schlauch. Dabei ist es deutlich robuster, wartungsärmer und nicht zuletzt geräumiger. Die Manövrierfähigkeit, das Schleppverhalten und die Stabilität des Vollkunststoffbootes sind außerordentlich gut, Sog und Wellenschlag gering. Der Prototyp hat eine Kajüte und ein halbgeschlossenes Deckshaus.
1918
Leo Meyer, Hamburg, stiftet das Rettungsboot ULLA. Ende August ist es auf Station.
1932
Das Boot erhält einen neuen kompressorlosen 35-PS-Dieselmotor.
1934
Im Austausch gegen das Motorrettungsboot OBERINSPECTOR PFEIFER wechselt die ULLA nach Laboe.
1936
Die OBERINSPECTOR PFEIFER geht außer Dienst. Als Ersatz kommt ein neueres, schon auf einer anderen Station aushilfsweise verwendetes zehn Meter langes und 50 PS starkes Motorrettungsboot mit Namen MAASHOLM zur Station.
1948
In Maasholm sind die Motorrettungsboote SCHLEI und (ungetauft und unter der DGzRS-internen Bezeichnung) KRC 302 sowie ein Raketenapparat stationiert.
1952
KRC 302 verlegt nach Westerland, als Ersatz kommt das Motorrettungsboot MAASHOLM.
1958
Die SCHLEI geht außer Dienst. Neu kommt das Motorrettungsboot LÜBECK zur Station.
1959
Die Raketenstation wird aufgelöst.
1960
In Maasholm sind die Motorrettungsboote LÜBECK und LOTSENKOMMANDEUR LEPPERT stationiert.
1967
Die LÜBECK wird außer Dienst gestellt und verkauft. Der neue Seenotrettungskreuzer PAUL DENKER mit Tochterboot EISWETTE VON 1829 ersetzt sie. Die PAUL DENKER ist wegweisend im modernen Rettungsbootbau: Sie ist das erste Spezialschiff der DGzRS, das komplett aus Aluminium gebaut ist.
1969
Die PAUL DENKER wird nach Grömitz verlegt. Maasholm erhält den neuen Seenotrettungskreuzer G. KUCHENBECKER mit Tochterboot MARCUS, einen zwei Meter längeren, modifizierten Nachbau.
1970
Das Seenotrettungsboot KURT GRUNDMANN ersetzt die LOTSENKOMMANDEUR LEPPERT.
1971
Das neue Seenotrettungsboot TRIENTJE löst die KURT GRUNDMANN ab.
1990
Am 29. Mai, dem 125. Gründungstag der DGzRS, wird der neue Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS in Bremen für Maasholm getauft. Der Seenotrettungskreuzer G. KUCHENBECKER wird nach Sassnitz verlegt.
1994
Das Seenotrettungsboot KAATJE (II) folgt der TRIENTJE.
2000
Das Seenotrettungsboot FRANZ STAPELFELDT ersetzt die KAATJE (II).
2010
Das Seenotrettungsboot BUTT ersetzt im Dezember die FRANZ STAPELFELDT.
2012
Am 22. September erhält das Seenotrettungsboot BUTT den Namen WUPPERTAL.
2018
Das Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY ersetzt die WUPPERTAL, die außer Dienst gestellt wurde.
2018
Der Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS ist im September zur neu gegründeten Station Olpenitz verlegt worden.