ÜBER DIE STATION

Wangerooge

Wangerooge ist die erste „Seestation“, wenn Schiffe das geschützte Watt- und Flussmündungsgebiet von Jade und Weser verlassen. Das Revier umfasst die offene Nordsee und das rückwärtige Wattenmeer der Insel. Dies erstreckt sich im Westen über das Harle-Seegatt bis zur Nachbarinsel Spiekeroog, im Osten über das Seegatt Blaue Balje bis zur unbewohnten Insel Minsener Oog und im Süden bis zum Festland-Fährhafen Harlesiel.

Die Lage und Tiefe der Fahrwasser des Seegebietes verändern sich durch den Tideeinfluss und die damit verbundenen Sandverlagerungen ständig. Dies trifft vor allem auf das Harle-Seegatt westlich der Insel zu. Ein häufig unterschätztes Hindernis ist außerdem die auch bei Hochwasser nicht zu überquerende „Buhne H“, die sich von der Westspitze Wangerooges bis unmittelbar vor die Ostspitze Spiekeroogs erstreckt.

Das Revier ist geprägt vom Inselfähr- und -ausflugsverkehr, der Küstenfischerei und der Sportschifffahrt. Des Weiteren transportieren die freiwilligen Seenotretter immer wieder Kranke, die dringend medizinische Hilfe benötigen, von der Insel zum Festland, wenn ein Hubschrauber bei Nebel oder Sturm nicht fliegen kann.

Die Wangerooger Seenotretter blicken auf eine lange Geschichte mit vielen spektakulären Einsätzen zurück. Einen Eindruck davon vermittelt eine kleine Ausstellung im Inselmuseum im Alten Leuchtturm in der Ortsmitte. Vor dem Turm können Besucher auch das ehemalige Seenotrettungsboot GESINA besichtigen.

Station Wangerooge

Seenotrettungs­boot FRITZ THIEME
Rufzeichen DA 6179
Besatzung Freiwillige
Vormann Bernd Abels
Liegeplatz Hafen, Ponton am Fähranleger/Schiffsmeldestelle
Stationsgebäude Am Wattenmeer (im Erlengrund)
Das Seenotrettungsboot "Fritz Thieme" liegt festgemacht im Hafen von Wangerooge. Im Wasser spiegelt sich die Sonne.
Foto: Steven Keller
Crew der FRITZ THIEME im Fahrstand
Foto: Steven Keller
Das Seenotrettungsboot FRITZ THIEME der DGzRS fährt durch eine Welle, Gischt spritzt in die Luft und an die Bordwand
Foto: Martin Stöver
Rückansicht des Seenotrettungsbootes FRITZ THIEME. In schneller Fahrt fährt es durch die ruhige See vor Wangerooge.
Foto: Martin Stöver

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Im Video zum Tag der Seenotretter 2020 stellt sich die DGzRS-Station Wangerooge mit ihren Besonderheiten vor.

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Rückblick: Jollensegler Dirk Scholz verdankt den freiwilligen Seenotrettern der DGzRS-Station Wangerooge sein Leben.

Unser Seenotrettungsboot

Die FRITZ THIEME

Die Station auf der Nordseeinsel existiert bereits seit 1863. Heute versehen dort sieben freiwillige Seenotretter um Vormann Bernd Abels auf dem Seenotrettungsboot FRITZ THIEME der 9,5-/10,1-Meter-Klasse ihren Dienst. Es wurde 2017 bei der Fassmer-Werft in Berne-Motzen gebaut und im April 2018 getauft. Der Name erinnert an Professor Fritz Thieme, der die Seenotretter in seinem Nachlass bedacht hatte. Der Liegeplatz des Seenotrettungsbootes ist ein Ponton in der Nähe des Fähranlegers.

9,5-/10,1-Meter-Seenotrettungsboot

Abbildung, 9,5-10,1-Meter Seenotrettungsboot ohne Wasserlinie
Länge 10,10 Meter
Breite 3,61 Meter
Tiefgang 0,96 Meter
Verdrängung 8 Tonnen
Leistung 380 PS
Geschwindigkeit 18 Knoten
Aktuelles

Aus dem Stationsbuch

Nächtliche Suche nach orientierungslosem Segler in der Deutschen Bucht erfolgreich

In einer groß angelegten fünfstündigen Suche mit mehreren Rettungseinheiten und Behördenfahrzeugen haben die Seenotretter einen orientierungslosen Segler in Sicherheit gebracht.

Seenotfälle
Von Inselkind zu Inselkind

Bernd Abels übernimmt das Amt des Vormanns auf der Freiwilligenstation Wangerooge von seinem Vorgänger Roger Riehl, der dieses mehr als 40 Jahre innehatte.

Neuigkeiten
Seenotretter und Lotsenversetzer im Einsatz für Segelyacht vor Wangerooge

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Vor 75 Jahren: "Eisnotdienst" der Seenotretter

„Eisnotdienst“ auf den ostfriesischen Inseln vor 75 Jahren: Zwischen dem 21. und 26. Februar 1948 waren die Seenotretter an der Nordseeküste oftmals die einzige Verbindung zum Festland. Durch aufgetürmte Eisschollen fuhr u.a. das Motorrettungsboot LANGEOOG der Station Langeoog zahlreiche Einsätze und beförderte Passagiere, Post sowie Proviant.

Neuigkeiten
Fahrgastschiff läuft mit mehr als 100 Kindern an Bord auf Grund

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Seenotretter trainieren vor Wilhelmshaven den Ernstfall

Auf der Nordsee vor Wilhelmshaven trainieren die Seenotretter bei einer groß angelegten Übung den Ernstfall. Sechs Rettungseinheiten der DGzRS sowie zwei Hubschrauber nehmen daran teil.

Neuigkeiten
Willkommen zum Tag der Seenotretter 2021!

An ihrem beliebten Tag der Seenotretter bietet die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ein breites Angebot zum Zuschauen und Mitmachen im Internet an.

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Seenotretter befreien vier Menschen auf Motoryacht vor Wangerooge aus Lebensgefahr

Im Sturm mit Böen von neun Beaufort und bis zu vier Meter hohen Wellen sind vier Franzosen am Mittwoch, 26. Mai 2021, mit ihrer Motoryacht nördlich der Insel Wangerooge in Seenot geraten.

Seenotfälle
HISTORIE

Geschichte der Station Wangerooge

1863

Der Bremische Verein zur Rettung Schiffbrüchiger, Vorläufer der DGzRS, betreibt die Station. Es gibt ein Ruderrettungsboot (20'-Francis-Boot, sechs Riemen) und einen Rettungsschuppen.

1867

Der Rettungsschuppen wird zum Ostende des Dorfes verlegt.

1876

Die Station bekommt das neue Ruderrettungsboot ALICE VON HESSEN.

1884

500 Meter nordöstlich des Dorfes baut die DGzRS einen neuen Rettungsschuppen.

1895

Die Station bekommt ein neues 8-Meter-Ruderrettungsboot mit dem Namen FÜRSTIN BISMARCK. Ein Gemälde des bekannten Marinemalers Claus Bergen macht das Boot weithin bekannt.

1912

Vormann Friedrich Wiese erhält die Prinz-Heinrich-Medaille.

1925

Das 25 Jahre alte Ruderrettungsboot wird durch das Reserveboot FÜRSTIN BISMARCK (II) ersetzt.

1938

Der Schuppen wird hinter den Dünen östlich des Ortes aufgebaut.

1939

Das neue Motorrettungsboot heißt JOHN KÖSTER.

1940

Das Motorrettungsboot LÜBECK (I), ex BREMEN, kommt von der Insel Poel zur Station Wangerooge.

1942

Das neue 13-Meter-Boot, die LÜBECK (II), löst die LÜBECK (I) ab.

1957

Das 14-Meter-Motorrettungsboot BORKUM wird auf Wangerooge stationiert.

1959

Die Station ist nicht mehr in Betrieb.

1971

Die Station wird wieder eingerichtet. Am 22. Juli stationiert die DGzRS das sieben Meter lange Seenotrettungsboot GESINA im Hafen.

1977

Das neue 9-Meter-Seenotrettungsboot WILHELM HÜBOTTER wird in Dienst gestellt.

1981

Die Station erhält einen Pkw „Leyland Kombi“, um die Mannschaft im Einsatzfall aus dem Ort zum weit entfernten Hafen im Inselwesten zu transportieren.

1986

Nun können die Seenotretter mit einem Jeep der Marke Suzuki die Tiefsandwege zum Hafen befahren.

1997

Ein neuer Rettungsschuppen am westlichen Ende des Ortes wird in Betrieb genommen.

1999

Am 8. Juni tauft die DGzRS das neue 9,5-Meter-Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI. Es ist das Typschiff einer völlig neuen Bootsklasse.

2017

Das noch namenlose Seenotrettungsboot SRB 68 löst im November die etwa einen Meter kürzere WILMA SIKORSKI ab, die nach Norddeich verlegt wird.

2018

SRB 68 wird im April auf den Namen FRITZ THIEME getauft.

Ihre Spende für die Seenotretter

5 Seenotretter sitzten an Deck der HORST HEINER KNETEN und genießen die Sonne

Crews & Stationen

Rund 180 fest angestellte und etwa 800 freiwillige Seenotretter sind in der Rettungsflotte tätig. Sie stehen trotz aller Technik im Mittelpunkt des Geschehens – mit ihrer selbstlosen Einsatzbereitschaft, ihrer hohen Qualifikation und ihrem Mut, bei jedem Wetter hinauszufahren.

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