ÜBER DIE STATION
Schilksee
Die Station Schilksee liegt am westlichen Ausgang der Kieler Förde und ist 1972 anlässlich der Olympischen Spiele gegründet worden. In dem Revier der 26 freiwilligen Seenotretter um Vormann Marek Przybilla sind große Fähren und kleine Einhandsegler ebenso wie dreimastige Traditionssegler und moderne Segelyachten unterwegs. Es erstreckt sich über die Innen- und Außenförde mit der Strander Bucht, den Untiefen Stollergrund und Gabelsflach bis zum östlichen Eingang der Eckernförder Bucht.
Das Revier ist ein von der Berufs- und Freizeitschifffahrt sehr stark befahrendes Seegebiet, das vom Schifffahrtsweg Nord-Ostsee-Kanal, vom Güterumschlag im Kieler Hafen, vom Stützpunkt der Deutschen Marine sowie vom intensiven Segelsport geprägt ist. Allein den Nord-Ostsee-Kanal passieren Jahr für Jahr laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau weit über 30.000 Handels- und Sportschiffe.
Hinzu kommen Kreuzfahrtschiffe, Ausflugsdampfer, zahlreiche Großsegler und Traditionsschiffe, die in der Sommersaison zu Kurzreisen in die westliche Ostsee auslaufen, sowie die regelmäßig von Kiel nach Skandinavien und Osteuropa fahrenden und von dort kommenden Passagier-, Kombi- und Frachtfähren.
Außerdem ist sowohl die Kieler Förde als auch die Kieler Bucht ein Mekka des Segelsports. Allein die Häfen in der Kieler Förde haben einige tausend Yachtliegeplätze. Und einmal im Jahr findet die Kieler Woche statt, eines der größten Segelsportereignisse der Welt mit rund 2.500 Teilnehmerbooten bei den Regatten vor der Ostseestadt. Daneben gibt es jedes Jahr zahlreiche weitere Regattaserien mit großen Feldern in fast allen Bootsklassen.
Gleichfalls ist die Außenförde ein ganzjährig beliebtes Angelrevier für Angelkutter und Sportangler. Auch sind unter anderem in der Strander Bucht viele Surfer und Kitesurfer unterwegs.
Unser Seenotrettungsboot
JÜRGEN HORST
Die freiwilligen Seenotretter sichern das Revier mit dem Seenotrettungsboot JÜRGEN HORST der 8,9-Meter-Klasse. Gebaut wurde es auf der finnische Werft Arctic Airboats.
Der Liegeplatz des Seenotrettungsbootes befindet sich im Olympiahafen auf der Nordseite. Dort befindet sich auch das 1999 errichtete Stationsgebäude. Die Besatzung arbeitet eng mit den Seenotrettern der Station Laboe zusammen.
1972
Die DGzRS stationiert im neuen Segelhafen, fertiggestellt für die Olympischen Spiele, die sieben Meter langen Seenotrettungsboote GRIETJE und MARTJE. Sie sind Prototypen der ersten Generation moderner Seenotrettungsboote, die aus den Tochterbooten der Seenotrettungskreuzer entwickelt wurden. Bei Ablieferung und Indienststellung am 17./18. März ziert die Boote noch der althergebrachte Anstrich, später lässt die DGzRS sie in der heute gebräuchlichen Signalkombination aus Tagesleuchtrot, Weiß und Grün lackieren. Die MARTJE wird später nach Damp verlegt.
1976
Schilksee wird wieder Doppelstation. Das Seenotrettungsboot MARTJE kommt aus Damp zurück nach Schilksee.
1987
Das Seenotrettungsboot ASMUS BREMER läutet eine neue Ära ein: Es ist der erste Prototyp einer Serie von 18 modernen, schnellen und sehr seetüchtigen 8,5 Meter langen Rettungseinheiten. Ein Sechs-Zylinder-Turbo-Diesel-Motor mit 220 PS verhilft der ASMUS BREMER zu 18 Knoten Höchstgeschwindigkeit (etwa 33 Kilometer pro Stunde). Sie verfügt weiterhin über eine Bergungspforte, erweiterte Navigations-, Ortungs- und Kommunikationseinrichtungen sowie ein neu konzipiertes Schleppsystem. Sie ersetzt das Seenotrettungsboot MARTJE, das außer Dienst gestellt wird.
1990
Die GRIETJE wird nach Vitte auf Hiddensee verlegt. Heute hat sie als Museumsstück mit dem Namen UMMA (II) einen Ehrenplatz im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg.
1994
Im Mai kommt zusätzlich das Seenotrettungsboot SÜDPERD zur Station.
1999
Im August wird der neue Rettungsschuppen an der Strandpromenade offiziell übergeben. Im September kommt das Seenotrettungsboot ELTJE (II) von Schleswig zur Station. Die SÜDPERD wird vor dem Museum am Flächendenkmal Kap Arkona auf Rügen aufgestellt.
2003
Die ELTJE (II) geht außer Dienst. Das 8,5-Meter-Seenotrettungsboot MARIE LUISE RENDTE ersetzt sie.
2012
Nach 25 Einsatzjahren stellt die DGzRS die ASMUS BREMER, das Typschiff der 8,5-Meter-Klasse, außer Dienst. Im April tritt das Seenotrettungsboot seine letzte Reise an: auf einem Tieflader ins Deutsche Museum nach München. Das Springer-Seenotrettungsboot FRANZ STAPELFELDT kommt vorübergehend nach Schilksee. Im Dezember erhält die Station das Seenotrettungsboot WALTER ROSE – es ist das umbenannte, ehemalige Tochterboot VERENA des Seenotrettungskreuzers HERMANN MARWEDE. Das Seenotrettungsboot MARIE LUISE RENDTE geht ebenfalls außer Dienst.