ÜBER DIE STATION
Travemünde
Die Freiwilligen-Station Travemünde sichert die viel befahrene Zufahrt zum dortigen Fährhafen ebenso wie die stark genutzten Wassersportreviere vor der Küste und in den rückwärtigen Flachwassergebieten mit der Pötenitzer Wiek und dem Dassower See. Der Fährhafen Travemünde ist mit jährlich rund 17.000 Fahrten von Passagier-, Kombi- und Frachtfähren einer der bedeutendsten deutschen Fährhäfen für den Verkehr mit Skandinavien und dem Baltikum.
Das Revier der 26 freiwilligen Seenotretter um Vormann Patrick Morgenroth umfasst vor allem die innere Lübecker Bucht bis zum Ostseebad Boltenhagen im Osten und bis zur Hafenstadt Neustadt in Holstein im Nordwesten. Vor allem die Neustädter Bucht ist bei Seglern, Sportbootfahrern und Surfern ein sehr beliebtes Seegebiet mit einem entsprechend hohen Verkehrsaufkommen. Einmal im Jahr finden zudem Ende Juli in der Lübecker Bucht die Segelregatten der Travemünder Woche statt, die zweitgrößte Regattaserie der Welt.
Wenige Schritte vom Liegeplatz des Seenotrettungsbootes entfernt ist der alte Rettungsschuppen erhalten. Er weist die für die damalige Zeit typische DGzRS-Architektur mit den beiden Doppeltoren auf. Sogar die Ablaufbahn für das Ruderrettungsboot ist noch gut zu erkennen. Heute nutzt der Lübecker Yachtclub das Gebäude.
Unser Seenotrettungsboot
Die ERICH KOSCHUBS
In der „schönsten Tochter“ der Hansestadt Lübeck ist das Seenotrettungsboot ERICH KOSCHUBS stationiert. Es gehört zur 10,1-Meter-Klasse, wurde 2020 bei der Werft Tamsen Maritim in Rostock gebaut und hat seinen Liegeplatz bei der Lotsenbrücke. Wie alle Rettungseinheiten der DGzRS wurde auch dieser Neubau ausschließlich durch Spenden und freiwillige Zuwendungen finanziert: Eine Hamburgerin ermöglichte mit einer sehr großzügigen Schenkung den 10,1-Meter-Neubau.
1865
Im Rettungsschuppen beim Leuchtturm ist ein Ruderrettungsboot untergebracht.
1867
Die Ausrüstung der Station umfasst ein 28'-Francis-Boot und einen Raketenapparat.
1873
Eine Sturmflut zerstört am 11. November den Rettungsschuppen. Die DGzRS gibt einen Neubau in Auftrag.
1893
Die Station erhält ein neues 8,5-Meter-Ruderrettungsboot.
1929
Das Motorrettungsboot LÜBECK, ex BREMEN (I), wird von Norderney nach Travemünde verlegt.
1936
Das Motorrettungsboot IRENE, bisher auf Helgoland im Einsatz, löst die LÜBECK ab. Sie wechselt nach Timmendorf auf Poel.
1943
Das Motorrettungsboot DR. JOHANNES RÖSING wird stationiert, es wird 1949 außer Dienst gestellt. Wenig später liegt das ungetaufte Motorrettungsboot KRC 302 (DGzRS-interne Registriernummer) in Travemünde.
1948
Die Station verfügt über das Motorrettungsboot ULLA.
1959
Die KRC 302 kehrt von Maasholm (1949 bis 1952) und Sylt (Station Westerland, 1952 bis 1958) nach Travemünde zurück und ersetzt die außer Dienst gestellte ULLA.
1970
Das Motorrettungsboot H. H. BUNJE gleichen Typs kommt zur Station und ersetzt das außer Dienst gestellte Motorrettungsboot KRC 302.
1972
Die DGzRS stationiert den zwölf Meter langen Neubau EDUARD NEBELTHAU, die H. H. BUNJE wird außer Dienst gestellt.
1975
Travemünde erhält die 16,8 Meter lange PAUL DENKER, bisher in Grömitz stationiert, die EDUARD NEBELTHAU wird nach Heiligenhafen verlegt.
2000
Das neue 9,5 Meter lange Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN wird im Februar in Travemünde getauft. Die PAUL DENKER wechselt zur Ausbildungsstation Neustadt. Seit 2005 ist sie als technisches Denkmal im Innenhof des Focke-Museums in Bremen zu sehen.
2021
Die HANS INGWERSEN wird durch das Seenotrettungsboot ERICH KOSCHUBS ersetzt und kommt als Springer auf verschiedenen Stationen an Nord- und Ostsee zum Einsatz.