ÜBER DIE STATION

Norderney

Bereits drei Jahre vor Gründung der DGzRS stationierte ihr ostfriesischer Vorläuferverein auf Norderney 1862 das erste Ruderrettungsboot am Weststrand. Sechs Jahre später kam eine zweite Station weiter östlich in Höhe des Leuchtturms hinzu. Heute ist auf der Insel der moderne Seenotrettungskreuzer EUGEN stationiert.

Das Revier der Norderneyer Seenotretter erstreckt sich über das Wattenmeer bis zum Festland und zu den Nachbarinseln sowie bis weit in die Deutsche Bucht hinein nach Norden. Der Seenotrettungskreuzer EUGEN sichert die Ausflugs- und Freizeitschifffahrt ebenso wie den ständigen Fährverkehr zwischen der Insel und dem Festland sowie die Großschifffahrtswege nördlich Norderney.

Im 1892 errichteten historischen Rettungsschuppen der Seenotretter am Weststrand ist das Ruderrettungsboot FÜRST BISMARCK zu besichtigen. Es ist eines der wenigen erhaltenen Rettungsboote seiner Zeit. Ehrenamtliche Mitarbeiter der DGzRS öffnen die kleine Ausstellung historischer Rettungsgeräte regelmäßig.

Station Norderney

Seenotrettungs­kreuzer EUGEN
Rufzeichen DBAV
Stammbesatzung 9
Vormann Heiko Erdwiens
Liegeplatz Hafen, Zugang über Deichstraße
Stationsgebäude Am Hafen 9
Der Seenotrettungskreuzer "Eugen" fährt in der Dämmerung durch die aufgewühlte Nordsee.
Foto: Alexander Krueger
Der Seenotrettungskreuzer "Eugen" fährt durch die aufgewühlte Nordsee unter bedrohlich wirkenden Regenwolken.
Foto: Christoph Knauer
Nachtszene im Hafen: Im Vordergrund am Anleger steht ein Rettungswagen, dahinter hat ein Seenotreettungskreuzer festgemacht. Seine Scheinwerfer leuchten in den dunklen Himmel über dem Hafengelände.
Foto: Die Seenotretter - DGzRS
Der Seenotrettungskreuzer "Eugen" fährt in der Dämmerung durch die aufgewühlte Nordsee.
Foto: Alexander Krueger
Der Seenotrettungskreuzer "Eugen" steht in einer Werfthalle.

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Video über die große Werftzeit des Seenotrettungskreuzers EUGEN 2022/2023

Unser Seenotrettungskreuzer

Die EUGEN

Die EUGEN wurde am 25. April 2009 im Hafen von Freest getauft. Das im Heck mitgeführte Arbeitsboot heißt HUBERTUS. Mit der Namengebung würdigen die Seenotretter das großzügige Engagement eines Förderers aus Bayern, der schon früher durch Zuwendungen den Bau der Seenotrettungsboote WOLTERA (Station Lippe/Weißenhaus) und KONRAD-OTTO (Station Kühlungsborn) ermöglicht hatte – eine in der Geschichte der DGzRS wohl einmalige Geste. Auf der Station Norderney sind neun Seenotretter fest angestellt und acht Freiwillige im Einsatz. Vormann ist Heiko Erdwiens. Die Besatzung wohnt in einem Gebäude in unmittelbarer Nähe des Liegeplatzes der EUGEN.

20-Meter-Seenotrettungskreuzer

Illustration eines Seenotkreuzers der 20-M-Klasse
Länge 19,90 Meter
Breite 5,05 Meter
Tiefgang 1,30 Meter
Verdrängung 40 Tonnen
Leistung 1.675 PS
Geschwindigkeit 22 Knoten
Aktuelles

Aus dem Stationsbuch

Den Seenotrettern in die Kochtöpfe geschaut

Das neue Seenotretter-Kochbuch von Silke Arends ist erschienen – mit originellen, aber zugleich einfachen Rezepten und spannenden Geschichten von den DGzRS-Stationen an Nord- und Ostsee.

Neuigkeiten
Segelyacht auf der Nordsee ausgebrannt – groß angelegte internationale Suche

Ein Windpark-Sicherungsschiff hat in der Nacht zum 4. September 2024 rund 50 Seemeilen nordwestlich der Insel Borkum eine brennende Segelyacht gelöscht. Das Boot ist anschließend gesunken. Deutsche und niederländische Seenotretter suchten mit Unterstützung aus der Luft bis zum Morgen nach Schiffbrüchigen.

Seenotfälle
Seenotretter koordinieren groß angelegte Suche nach einem Fischer

Im Wattengebiet südöstlich der Nordseeinsel Borkum ist ein Fischer über Bord eines Kutters gestürzt. Die Rettungsleitstelle See der DGzRS koordiniert sämtliche Such- und Rettungsmaßnahmen.

Seenotfälle
Seenotretter befreien norwegischen Segler aus Lebensgefahr

Die freiwilligen Seenotretter aus Norddeich haben einen norwegischen Segler aus Lebensgefahr befreit. Er war mit seiner Segelyacht am Freitagabend, 7. Juni 2024, zwischen den Inseln Juist und Norderney in Seenot geraten und schließlich über Bord gegangen.

Seenotfälle
Segler aus lebensbedrohlicher Gefahr befreit

Eine britische Segelyacht mit vier Seglern an Bord holten die freiwilligen Seenotretter von Norddeich aus der Brandung im Norderneyer Seegatt.

Seenotfälle
Seenotretter befreien sechs Menschen auf Plattbodenschiff und Peilboot aus Gefahr

Im Wattenmeer zwischen Juist und Norderney sowie auf der Elbe nahe Brunsbüttel waren die Seenotretter mit zwei Rettungseinheiten der DGzRS nahezu zeitgleich im Einsatz.

Seenotfälle
Seltenes Zeugnis der Seenotretter-Geschichte nach Norderney zurückgekehrt

130 Jahre nach einer großzügigen Spende aus Düsseldorf an die Seenotretter auf Norderney ist ein besonderes Zeugnis dieser freiwilligen Zuwendung auf die Insel zurückgekehrt.

Neuigkeiten
Seenotretter bringen havarierten Fischkutter sicher nach Norddeich

Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers EUGEN der DGzRS kam einem manövrierunfähigen Kutter zu Hilfe und brachte Schiff und Besatzung sicher in den Hafen von Norddeich.

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In Lebensgefahr vor Norderney: Seenotretter im Einsatz für Segelcrew

Besonders dramatisch ist am Tag der Seenotretter ein Seenotfall vor Norderney gewesen: Mit ihrer Segelyacht war eine Crew auf einer Sandbank festgekommen, die starke Brandung drohte das Schiff zu zerschlagen – Lebensgefahr.

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Drei Menschen in Lebensgefahr: Motorboot droht zwischen Langeoog und Bensersiel zu sinken

Hervorragende Zusammenarbeit von Langeoog-Fähre, DLRG und DGzRS rettet Leben und verhindert Untergang.

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Seenotretter von Norderney retten zwei Segler aus Lebensgefahr

Gestrandete Yacht kentert zwischen den Inseln Juist und Norderney

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Seenotretter befreien kleine Inselfähre von gefährlichem Leitdamm

Bei stürmischen Winden haben die freiwilligen Seenotretter der Station Norddeich zwölf Menschen aus großer Gefahr befreit. Die kleine Inselfähre „Töwi II“ war auf dem Norddeicher Leitdamm festgekommen. An Bord befanden sich auch Kleinkinder.

Seenotfälle
HISTORIE

Geschichte der Station Norderney

1862  

Zur Stationsgründung errichtet der erste regionale Rettungsverein einen Schuppen und stationiert ein Ruderrettungsboot.

1868  

Es gibt zwei Stationen. Die Weststation verfügt über einen Raketenapparat und das Ruderrettungsboot BARMEN. Für die Oststation wird ein Bootsschuppen aus Stein zwischen den Dünen errichtet.

1880  

Die Weststation erhält ein leichtes Eisenboot, 7,45 Meter lang, 2,46 Meter breit, mit 0,78 Meter Tiefgang, Platt-Kiel, Stahlschwert und einem neuen Transportwagen.

1881  

Die Oststation erhält ein neues leichtes Boot samt Transportwagen. Das Boot ist 7,5 Meter lang, 2,45 Meter breit und zum Rudern und Segeln geeignet. Gestiftet von Barum-Elberfeld erhält es den Namen UPSTALBOOM.

1892  

Im Sommer wird der neue Rettungsschuppen der Weststation fertig. Er ist samt Ruderrettungsboot FÜRST BISMARCK heute noch vorhanden.

1897  

Die Oststation erhält im Juni ein neues 8,5-Meter-Boot, gestiftet von Fräulein Wilhelmine von Velsen aus Dortmund. Es trägt den Namen AMALIE WILHELM ERNST.

1913  

Vormann Johann Friedrich Rass erhält die goldene Prinz-Heinrich-Medaille. Das Rettungsboot der Weststation wird bei einer Einsatzfahrt so stark beschädigt, dass es von der Station abgezogen werden muss. Die Station erhält ein Reserveboot.

1914  

Ein neues 8,5-Meter-Boot für die Weststation ist fertig und wird im August anstelle des im März hierher gesandten Reservebootes auf Lager genommen. Das Rettungsboot der Oststation wird Ende September so schwer beschädigt, dass es abgezogen und durch das Reserveboot der Weststation ersetzt wird. Ein neues Reserveboot kommt im Januar 1915 nach Norderney.

1927  

Die Station erhält das neue Einschrauben-Motorrettungsboot BREMEN (I). Dafür wird auf hochwasserfreiem Gelände am Hafen ein Wellblechschuppen zur Unterbringung von Brennstoff und Schmieröl errichtet.

1930  

Das neue Doppelschrauben-Motorrettungsboot BREMEN (II) kommt im Februar zur Station. Es ist 16,17 Meter lang und 4,20 Meter breit. Zwei kompressorlose 72-PS-Dieselmotoren treiben es an.

1936  

Für eine besonders schwere Rettung am 1. Dezember erhält die Norderneyer Besatzung die Rettungsmedaille am Bande, zugleich auch, da es sich bei der Rettung um ein holländisches Schiff handelte, von der südholländischen Rettungsgesellschaft silberne Medaillen. Vormann Rass erhält zusätzlich noch die Prinz-Heinrich-Medaille.

1939  

Die Oststation wird wegen der ungünstigen Lage in den Dünen beim Leuchtturm aufgegeben.

1940  

Das Motorrettungsboot KONSUL JOHN wird stationiert.

1945  

Das Motorrettungsboot NORDERNEY löst die KONSUL JOHN ab.

1951  

Vormann Johann Friedrich Rass sen. erhält für die Rettungsaktion am Bagger „Löwe“ die silberne Rettungsmedaille am Bande. Motormann Harm Fischer erhält die gleiche Medaille, Rettungsmann Johann Friedrich Rass die bronzene.

1969  

Der neue Seenotrettungskreuzer OTTO SCHÜLKE mit Tochterboot JOHANN FIDI wird stationiert (18,9 Meter lang, 3,80 Meter breit, 1,25 Meter Tiefgang). Vormann ist Johann Friedrich Rass jr. Das Motorrettungsboot NORDERNEY geht außer Dienst.

1993  

Der alte Rettungsschuppen der Weststation wird als Museum eingerichtet. 100 Jahre zuvor war dort das Ruderrettungsboot FÜRST BISMARCK (I) in Dienst gestellt worden. Sein dort 1913 stationierter Nachfolger FÜRST BISMARCK (II), zuvor Reserveboot, ist dort bis heute als Museumsboot erhalten.

1997  

Die DGzRS verkauft den Seenotrettungskreuzer OTTO SCHÜLKE am 16. Mai an den isländischen Seenotrettungsdienst. Vorübergehend kommt sein Schwesterschiff HANS LÜKEN zur Ablösung nach Norderney. Im Juli wird der Neubau SK 28 (interne DGzRS-Bezeichnung) stationiert. Am 16. Oktober erhält er in Emden den Namen BERNHARD GRUBEN.

2004  

Am 28. September wird ein neues Stationsgebäude unmittelbar am Liegeplatz in Betrieb genommen. Es bietet Platz für Besprechungen, Weiterbildungen, Wartungs- und Reparaturarbeiten.

2018  

Die BERNHARD GRUBEN wird im Januar nach Hooksiel verlegt und auf Norderney durch den Seenotrettungskreuzer EUGEN abgelöst.

Ihre Spende für die Seenotretter

5 Seenotretter sitzten an Deck der HORST HEINER KNETEN und genießen die Sonne

Crews & Stationen

Rund 180 fest angestellte und etwa 800 freiwillige Seenotretter sind in der Rettungsflotte tätig. Sie stehen trotz aller Technik im Mittelpunkt des Geschehens – mit ihrer selbstlosen Einsatzbereitschaft, ihrer hohen Qualifikation und ihrem Mut, bei jedem Wetter hinauszufahren.

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