ÜBER DIE STATION
Büsum
Südlich von St. Peter-Ording liegt die Station Büsum in Dithmarschen. Von dort aus fährt der Seenotrettungskreuzer THEODOR STORM seine Einsätze. Bei Sturmflutgefahr liegt er allerdings „draußen“, denn dann wird Büsum durch ein Sperrwerk gegen die drohenden Fluten geschützt. Der Büsumer Hafen ist auch heute noch Liegeplatz zahlreicher Krabbenfischer. So sind die Büsumer Seenotretter vor allem für Fischereifahrzeuge im Einsatz.
Als zweitgrößter Hafen (nach Brunsbüttel) an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste zieht Büsum viele Urlauber an. Eine Schiffsreise von hier nach Helgoland ist möglich. Mehrere Male im Jahr ist die THEODOR STORM für Gäste im Einsatz, die bei einem Spaziergang im Watt oder beim Schwimmen die Kraft der Nordsee und ihre sehr starke Strömung unterschätzt haben. Vormann Jörg Lüdtke und seine Besatzung aus sechs weiteren Seenotrettern nehmen im Bedarfsfall auch freiwillige Seenotretter mit an Bord.
Unser Seenotrettungskreuzer
Die THEODOR STORM
Ausgestattet mit einem 20-Meter-Kreuzer, bei dem nicht mehr an Bord gewohnt wird, bezog die Besatzung 2008 das alte Schleusenhaus direkt am Liegeplatz an der Hafen-Westseite in der Nähe des Badestrandes. Sandra Carstensen, Gattin des damaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Peter-Harry Carstensen, taufte die THEODOR STORM im August 2011 auf den Namen des großen norddeutschen Schriftstellers. Das Arbeitsboot heißt NIS PUK, treffend benannt nach einer hilfreichen Sagengestalt.
1868
Auf der Station liegt das Segelrettungsboot BÜSUM, das wie eine Helgoländer Schellfisch-Schaluppe erbaut wurde. Es ist das älteste Segelrettungsboot der DGzRS. Das Boot liegt stets auslaufbereit im Hafen.
1883
Ein neues Segel- und Ruderrettungsboot, ebenfalls mit dem Namen BÜSUM, kommt auf die Station. Gebaut wurde es auf der Schweers-Werft in Bardenfleth. Es handelt sich bereits um ein ganz gedecktes Boot mit vier Kojen und Pantry sowie für damalige Verhältnisse umfangreicher Ausrüstung.
1911
In das zu diesem Zeitpunkt in Büsum stationierte Segelrettungsboot wird ein 22-PS-Motor eingebaut.
1926
Ein kleiner Wellblechschuppen wird auf dem Gelände neben dem neuen Fischereihafen gebaut.
1938
Das als Reserveboot in Wremertief stationierte Motorrettungsboot CARL LAEISZ (I) kommt nach gründlicher Überholung zur Station Büsum. Die 1913 in Dienst gestellte THEODOR GRUNER war durch Bohrwurm stark beschädigt und musste abgelöst werden.
1942
Als neues Boot kommt die CARL LAEISZ (II) zur Station. Die alte CARL LAEISZ (I) verlegt vorerst nach Neuharlingersiel.
1958
Büsum und Friedrichskoog bilden zusammen die Station Dithmarschen. Die DGzRS verlegt die CARL LAEISZ (II) nach Wilhelmshaven. Das Motorrettungsboot HINDENBURG, das auf Seeposition liegt, nutzt beide Häfen als Versorgungspunkte.
1960
Das Motorrettungsboot RICKMER BOCK kommt zur Station. Die HINDENBURG verlegt nach List/Sylt.
1972
Als zweites Boot wird das Seenotrettungsboot ILKA stationiert. Es bleibt bis 1984 in Büsum.
1981
Die RICKMER BOCK, 1944 in Dienst gestellt und 1950 umgetauft auf diesen Namen, wird vom neuen Seenotrettungskreuzer FRITZ BEHRENS abgelöst. Die RICKMER BOCK wird renoviert und als Museumsschiff auf dem Gelände der DGzRS-Zentrale in Bremen aufgestellt. Inzwischen ist sie in den Händen eines Vereins und wird in Büsum wieder als Motorrettungsboot präsentiert.
1994
Im Hafen liegend wird die FRITZ BEHRENS von einem Ausflugsschiff gerammt und schwer beschädigt. Die an Bord wohnende Besatzung bleibt wie durch ein Wunder unverletzt. Der Seenotrettungskreuzer wird auf der Fr.-Lürssen-Werft in Bremen-Vegesack instandgesetzt. Das Tochterboot ist völlig zerstört und wird von der Schweers-Werft neu gebaut.
1996
Im Juli verlegt die DGzRS die FRITZ BEHRENS zur Station Greifswalder Oie. Vorübergehend kommt der Seenotrettungskreuzer HANS LÜKEN nach Büsum. Am 11. Oktober wird der neue Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK in Bremen-Vegesack getauft und im Dezember in Büsum stationiert.
2008
Im Oktober beziehen die Seenotretter ihr neues Stationsgebäude, das alte Schleusenhaus. Der Seenotrettungskreuzer verlegt auf die andere Seite des Hafens.
2011
Mitte Januar erhält Büsum den Neubau mit der internen Registriernummer SK 33. Der Seenotrettungskreuzer wird am 13. August auf den Namen THEODOR STORM getauft. Das Arbeitsboot erhält den Namen NIS PUK. Die HANS HACKMACK wird nach Grömitz verlegt.