Unsere Rettungsflotte

8,9-Meter-Seenotrettungsboot

Die finnische Werft Arctic Airboats hat nicht nur das neue Arbeitsboot der jüngsten beiden 20-Meter-Seenotrettungskreuzer geliefert, sondern zusammen mit der DGzRS auch ein Vollkunststoffboot als eigenständige Einheit für Freiwilligen-Stationen entwickelt. Das 8,9 Meter lange, drei Meter breite und nur 65 Zentimeter tiefgehende sogenannte Rigid Buoyant Boat (RBB) ist robust, einfach zu handhaben und ohne Spezialwerft zu warten.

Es verfügt über je zwei 200-PS-Außenbordmotoren. Die Manövrierfähigkeit der etwa 38 Knoten (ca. 70 km/h) schnellen Einheit ist vergleichbar mit Festrumpfschlauchbooten (Rigid Hull Inflatable Boats, RHIB). Jedoch erreicht dieses sognannte Rigid Buoyant Boat (RBB) seinen Auftrieb – wie der Name sagt – durch seinen starren leichten Rumpf selbst, ohne Schlauch. Dabei ist es deutlich robuster, wartungsärmer und nicht zuletzt geräumiger. Die Manövrierfähigkeit, das Schleppverhalten und die Stabilität des Vollkunststoffbootes sind außerordentlich gut, Sog und Wellenschlag gering.

Der Prototyp mit Kajüte und halbgeschlossenem Deckshaus hat das Seenotrettungsboot WUPPERTAL auf der Freiwilligen-Station Maasholm ersetzt. Wie alle SAR-Einheiten der DGzRS sind auch diese Boote Selbstaufrichter. Dies wird mit Hilfe eines aufblasbaren Sacks auf dem Mast am Heck erreicht, ähnlich einer Rettungsweste. Bei einem Kenterversuch bewies der Prototyp eindrucksvoll, wie er sich aus einer Überkopflage selbst wieder aufrichten kann. Es folgten weitere umfangreiche Test- und Probefahrten, bei denen das Boot alle gestellten Anforderungen zur vollsten Zufriedenheit von Vormann und Besatzung erfüllte.

Die Besatzungen dieses Bootstyps erhalten ein wiederkehrendes Spezialtraining und besondere persönliche Schutzausrüstung. Die DGzRS setzt diese Einheiten auf Stationen ein, die weitläufige und von Flachwassergebieten geprägte Reviere wie die Schlei oder die Boddengewässer sichern. Dort kommen die Vorteile dieses Bootstyps zur Geltung.

Gefahren werden diese Seenotrettungsboote von freiwilligen Seenotrettern. Sie leben und arbeiten im Umfeld ihrer Station, sind nach Alarmierung innerhalb weniger Minuten am Hafen, besetzen das Boot und laufen zum Einsatz aus.

Abbildung, 8,9-Meter Seenotrettungsboot
Das Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY fährt auf der Ostsee. Auf dem Vorschiff des Bootes befinden sich zwei Seenotretter. Einer von ihn hält mit einem Fernglas Ausschau.

Seenotrettungsboot

HELLMUT MANTHEY

Die HELLMUT MANTHEY wurde 2018 in Dienst gestellt. Das Seenotrettungsboot ist in Maasholm stationiert und sein Revier erstreckt sich über den küstennahen Bereich der Ostsee hinaus auch aufwärts des Ostseemeeresarms Schlei. Die Hellmut-Manthey-Stiftung hat wesentlich zur Finanzierung des Bootes beigetragen.

Foto: ypscollection.de

Das Seenotretterboot MANFRED HESSDÖRFER im Einsatz

Seenotrettungsboot

MANFRED HESSDÖRFER

Die MANFRED HESSDÖRFER ist seit Spätsommer 2019 in Breege auf Rügen am Großen Jasmunder Bodden stationiert. Das Seenotrettungsboot ist benannt nach einem Franken, der die Seenotretter großzügig in seinem Nachlass bedacht hatte.

Foto: Steven Keller

Das Seenotrettungsboot EVA AHRENS-THIES legt sich bei gutem wetter in schneller Fahrt in die Kurve.

Seenotrettungsboot

EVA AHRENS-THIES

Die EVA AHRENS-THIES ist auf der östlichsten DGzRS-Station Ueckermünde gemeinsam mit dem Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT im Einsatz. Benannt ist sie nach der Juristin und Richterin Eva Ahrens-Thies, die die Seenotretter großzügig in ihrem Nachlass bedacht und so den Neubau des Seenotrettungsbootes ermöglicht hatte.

Foto: Felix Kersten

Das Seenotrettungsboot HERWIL GÖTSCH in schneller Fahrt auf der Schlei. Wasser spritzt von unten in das Bild.

Seenotrettungsboot

HERWIL GÖTSCH

Die HERWIL GÖTSCH ist die neue Rettungseinheit der freiwilligen Seenotretter aus Schleswig. Sie wurde 2021 abegliefert und in Dienst gestellt. Der Namengeber hatte die Seenotretter großzügig in seinem Nachlass bedacht und war sein Leben lang der Seefahrt eng verbunden.

Foto: Jörg Sarbach

Seenotrettungsboot PUG im Einsatz

Seenotrettungsboot

PUG

Auf der Station Prerow/Wieck sind das Seenotrettungsboot PUG der 8,9-Meter-Klasse und ein geländegängiges SAR-Fahrzeug im Einsatz. Die PUG hat ihren Liegeplatz am Wasserwanderrastplatz Wieck an der Boddenseite der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Benannt ist das 2021 gebaute Seenotrettungsboot nach dem selbst gewählten Rufnamen des Spenders Jörn Pugmeister aus Stuttgart.

Das Trainingsboot CHRISTOPH LANGNER fährt in schneller Fahrt.

Trainingsboot

CHRISTOPH LANGNER

Die CHRISTOPH LANGNER wurde im September 2022 in Neustadt in Holstein getauft. Sie gehört zur Trainingsflotte und hat ihren Liegeplatz im dortigen Trainingszentrum der Seenotretter-Akademie. Der Neubau wurde durch eine Spende der Familie des Namengebers ermöglicht.

Foto: David Hecker

Seenotrettungsboot in Fahrt

Seenotrettungsboot

JÜRGEN HORST

Die JÜRGEN HORST ist auf der Freiwilligen-Station Schilksee im Einsatz und hat ihren Liegeplatz im Olympiahafen. Das Seenotrettungsboot entstand in einem finnischen Spezialbootsbaubetrieb. Der Taufname des Neubaus vereint die Vornamen zweier Brüder aus dem westfälischen Dortmund, die den Seenotrettern Zeit ihres Lebens verbunden waren und aus deren Nachlass die JÜRGEN HORST finanziert wurde.

Foto: Jörg Sarbach

Seenotrettungsboot in Fahrt

Seenotrettungsboot

HELENE

Die HELENE ist auf der Freiwilligen-Station Fehmarn im Einsatz und hat ihren Liegeplatz in Burgstaaken. Die freiwilligen Seenotretter der Insel verfügen damit – neben dem in Puttgarden liegenden Seenotrettungsboot ROMY FRANK – über eine weitere speziell entwickelte, 38 Knoten (ca. 70 km/h) schnelle neue Rettungseinheit. Es trägt den Namen des ersten Ruderrettungsbootes der im November 1897 auf der Ostseeinsel errichteten DGzRS-Station. Der Name geht zurück auf die damalige Spenderin Helene Döring aus Breslau. Der nun rund 126 Jahre später in Dienst gestellte hochmoderne Neubau wurde aus Erträgen der 2013 gegründeten Stiftung „Die Seenotretter“ finanziert.

Foto: Jörg Sarbach

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Unterwegs auf Übungsfahrt mit einem Seenotrettungsboot der 8,9-Meter-Klasse.

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Wie alle unsere Seenotrettungskreuzer und -boote sind auch die Seenotrettungsboote der 8,9-Meter-Klasse als Selbstaufrichter konstruiert.