ÜBER DIE STATION

Darßer Ort/Prerow

Der Nothafen Darßer Ort, einziger Hafen an einem langen Küstenabschnitt ab Warnemünde Richtung Osten, war viele Jahre lang Station der Seenotretter. Künftig wird der Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS im neuen Inselhafen Prerow stationiert. In unmittelbarer Nähe zum Seeschifffahrtsweg Kadetrinne, der für die Großschifffahrt zum Nadelöhr wird, kommt ihr eine entscheidende strategische Bedeutung zu. Deshalb hat die Station auch ihren Namen behalten: Darßer Ort/Prerow.

Der Nothafen lag in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche-Boddenlandschaft. Die immer wieder versandende Zufahrt musste regelmäßig ausgebaggert werden, um ein Einlaufen zu ermöglichen. Damit die Natur an dieser Stelle wieder komplett sich selbst überlassen ist, wurde der alte Hafen im Hersbt 2023 geschlossen und renaturiert.

Der neue Inselhafen wurde als sicherer Ausgangshafen für die Seenotretter geplant. Er liegt am Kopf einer 700 Meter langen Seebrücke. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat ihn gebaut und betreibt ihn auch. Bei Extremwetterlagen und zur Versorgung werden die Seenotretter auch künftig ihren weiter östlich gelegenen Ausweichliegeplatz Barhöft bei Stralsund ansteuern, so wie sie es schon früher getan haben, wenn die Zufahrt zum Nothafen mal wieder versandet war.

Station Darßer Ort/Prerow

Seenotrettungs­kreuzer NIS RANDERS
Rufzeichen DBAE2
Stammbesatzung 9
Vormann Frank Michael Weinhold
Liegeplatz Inselhafen Prerow
Stationsgebäude Hafen Barhöft
Foto: Steven Keller
Foto: Steven Keller
Foto: Steven Keller
Foto: Steven Keller

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Am 11. September 2021 wurde die NIS RANDERS, der neue Seenotrettungskreuzer für die Station Darßer Ort/Prerow, getauft – ein Rückblick im Film.

Unser Seenotrettungskreuzer

Die NIS RANDERS

Gebaut wurde die NIS RANDERS bei der Fassmer Werft in Berne. Ihr Tochterboot trägt den Namen UWE. Stationiert wurde der Seenotrettungskreuzer im August 2021. Benannt ist die NIS RANDERS nach der Titelfigur einer Ballade des Schriftstellers Otto Ernst. Diese Figur symbolisiert das Idealbild eines Seenotretters. Das Tochterboot erhielt seinen Namen nach dem Bruder des literarischen Nis Randers. Zur Besatzung gehören neben neun fest angestellten Seenotrettern mit Vormann Frank Michael Weinhold auch sechs Freiwillige.

28-Meter-Seenotrettungskreuzer

Illustration eines Seenotrettungskreuzers der 28-m-Klasse
Länge 27,90 Meter
Breite 6,20 Meter
Tiefgang 1,95 Meter
Verdrängung 120 Tonnen
Leistung 3.916 PS
Geschwindigkeit 24 Knoten
Aktuelles

Aus dem Stationsbuch

NIS RANDERS - Seenotrettungskreuzer für den Darß

2021 hat die DGzRS ein Schiff mit einem besonderen Namen in Dienst gestellt: die 28 Meter lange NIS RANDERS. Sie sorgt vor dem Darß für Sicherheit auf See – in der Tradition ihres Namenspatrons, der wie keine andere literarische Figur den Inbegriff des Seenotretters darstellt.

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Patrick Testa-Kreitz

Patrick Testa-Kreitz

HISTORIE

Geschichte der Station Darßer Ort

1866

Boot und Mörser vorhanden von der königlichen Regierung in Stralsund, Archivunterlagen nennen Darserort erstmals 1854 als Rettungsstation. Die Aufsicht hat der Leuchtturmwärter. Die Mannschaft kommt aus dem nahen Ort Prerow.

1867/1868

Der Ende 1865 gegründete und Anfang 1866 konstituierte Neuvorpommersch-Rügensche Verein zur Rettung Schiffbrüchiger übernimmt die Station. Kurz darauf wird er Bezirksverein der im Mai 1865 gegründeten DGzRS.

1869

Das Ruderrettungsboot wird zur nahen Station Prerow verlegt, weil unmittelbar am Darßer Ort nicht genügend Menschen für die Bemannung und zu wenige Pferde für den Transport des Bootes zum Strand zur Verfügung stehen.

1870

Die Station erhält einen neuen Raketenwagen und -apparat.

1874

Der Rettungsschuppen mit Gerät steht neben dem Leuchtturm, das Boot ist weiterhin in Prerow stationiert.

1876

Im Februar wird ein neuer massiver Rettungsschuppen fertig.

1893

Eine telefonische Verbindung vom Leuchtfeuergehöft Darßer Ort nach Prerow wird eingerichtet. Sie erleichtert den Nachrichtenfluss bei Seenot- und Strandungsfällen.

1904

Im September kommen zwei neue Wagen für Raketenapparate zur Station.

1939

Station noch auf der Karte verzeichnet.

1945

Station nach dem Krieg verlorengegangen.

1962 -1997

Die Prerower Mannschaft besetzt die Rettungseinheiten am Darßer Ort (1962-1967 Motorrettungsboot PREROW).

1962/1963

Der Seenotrettungsdienst der DDR richtet die Station unter Einsatz der Prerower Seenotmannschaft wieder ein. 

1967

Das Seenotrettungsboot DARSSER ORT (I) kommt zur Station. 

1984

Das Seenotrettungsboot DARSSER ORT (II) kommt zur Station.

1990

Reintegration der Station in die DGzRS

1992

Stationierung des Seenotrettungskreuzers G. KUCHENBECKER

1997

Der Seenotrettungskreuzer VORMANN JANTZEN ersetzt die außer Dienst gestellte G. KUCHENBECKER. Die Station ist nun eigenständig mit hauptamtlicher Mannschaft und eigenem Vormann.

2003

Stationierung des Seenotrettungskreuzers THEO FISCHER; die VORMANN JANTZEN wird Springer und kommt immer dort zum Einsatz, wo andere Seenotrettungskreuzer ihre angestammte Station u. a. wegen Werftarbeiten vorübergehend verlassen.

2021

Stationierung des Seenotrettungskreuzers NIS RANDERS; die THEO FISCHER wird Springer. Als Vertretung etwa während Werftzeiten unterhält die DGzRS zwei Seenotrettungskreuzer ohne feste Station, die kommen immer dort zum Einsatz, wo andere Seenotrettungskreuzer ihre angestammte Station vorübergehend verlassen.

2023

Im Herbst wird der Nothafen Darßer Ort geschlossen und renaturiert. Bis zur Eröffnung des Ersatzhafens liegt der Seenotrettungskreuzer an seinem Ausweichliegeplatz in Barhöft bei Stralsund.

2024

Im Sommer soll der neue Inselhafen Prerow eröffnet werden. Dort, am Kopf einer 700 Meter langen Seebrücke, erhält die NIS RANDERS ihren Liegeplatz. Barhöft bleibt als Ausweichliegeplatz bei Extremwetterlagen und als Versorgungshafen erhalten.

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Crews & Stationen

Rund 180 fest angestellte und etwa 800 freiwillige Seenotretter sind in der Rettungsflotte tätig. Sie stehen trotz aller Technik im Mittelpunkt des Geschehens – mit ihrer selbstlosen Einsatzbereitschaft, ihrer hohen Qualifikation und ihrem Mut, bei jedem Wetter hinauszufahren.

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