Schiffbrüchige suchen und retten, Verletzte versorgen und Havaristen schleppen: Das sind einige der Herausforderungen für die Seenotretter bei der SAREx Wilhelmshaven 2024 (SAREx = Search and Rescue Exercise, Such- und Rettungsübung). Ausrichter der Übung vom 24. bis 28. April 2024 ist die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Acht Rettungseinheiten der DGzRS sowie einige externe Schiffe und Hubschrauber nehmen daran teil.
Während der SAREx trainieren die Seenotretter vor allem die Koordinierung gemeinsamer Einsätze. Die genauen Szenarien werden den beteiligten Besatzungen erst mit der jeweiligen „Alarmierung“ mitgeteilt, um möglichst realistische Situationen zu erzeugen. Auch die medizinische Erstversorgung und der Verletztentransport sind Bestandteile der geplanten Trainings an den Kernübungstagen Freitag und Samstag. Erstmals ist ein Szenario bei Dämmerung und in der Dunkelheit vorgesehen.
Unterstützt wird die SAREx durch Verletztendarsteller des Teams ETG (Emergency Training Group = Notfall-Trainings-Gruppe) von I.S.A.R. Germany. Am Donnerstag trainieren die beteiligten Besatzungen im Wechsel wichtige Handgriffe und Fertigkeiten im Hafen an Bord und an Land, darunter die Übergabe Schiffbrüchiger von Schiff zu Schiff, die Rettung aus engen Schiffsinnenräumen, international einheitliche SAR-Einsatzverfahren wie Suchmuster und Führungsaufgaben sowie technische Navigation.
Die jahrzehntelange Erfahrung der Seenotretter zeigt: Havarien und Unglücke sind jederzeit möglich. Als umfassende und zuständige Organisation für sämtliche Maßnahmen des maritimen Such- und Rettungsdienstes auf Nord- und Ostsee sind die Seenotretter rund um die Uhr und bei jedem Wetter einsatzbereit. Ständiges Training ist entscheidend für den erfolgreichen Einsatz. Größere Übungen dieser Art fanden in den vergangenen Jahren auch in der Lübecker Bucht, in der Eckernförder Bucht, vor Büsum und im Greifswalder Bodden statt.
An der SAREx Wilhelmshaven 2024 teilnehmen werden die Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE (Station Deutsche Bucht/Helgoland), HERMANN RUDOLF MEYER (Station Bremerhaven) und BERNHARD GRUBEN (Station Hooksiel), ferner von den Freiwilligen-Stationen die Seenotrettungsboote PETER HABIG (Station Wilhelmshaven), GILLIS GULLBRANSSON (Station Brunsbüttel), PAUL NEISSE (Station Eiderdamm), HANS DITTMER (Station Juist) und COURAGE (Station Neuharlingersiel).
Außerdem werden das Wasserschutzpolizeiboot „WSP 3“, ein Such- und Rettungshubschrauber der Marineflieger, ein Rettungshubschrauber von NHC Northern Helicopter und ein ADAC-Rettungshubschrauber bei der Übung dabei sein. Für realistische Szenarien stehen mehrere Schiffe als Havaristendarsteller zur Verfügung.
Am Stationsgebäude der Seenotretter im Fluthafen informieren ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DGzRS über die Arbeit der Seenotretter.