ÜBER DIE STATION

Bremerhaven

Bremerhaven, der viertgrößte Hafen Europas, ist mit seinem großen Containerterminal geprägt von der Containerschifffahrt. Der Seegüterverkehr bestimmt die Wirtschaft der Stadt. Auf der Außenweser, der Fortsetzung des Flusses durch das Wattenmeer der Nordsee, führt dies zu dichtem Schiffsverkehr, ständig überwacht durch die Verkehrszentrale Bremerhaven. Der 23,1 Meter lange Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER liegt am Alten Vorhafen in Höhe des Lotsengebäudes.

Früher war eine große Fischereiflotte in Bremerhaven ansässig. Mit Veränderungen europäischer Fischereizonen waren jedoch umfangreiche Umbrüche verbunden, wodurch diese in den späten 1980er Jahren ihre Bedeutung vollkommen verlor. Heute wird von Bremerhaven aus kaum noch auf Fischfang gegangen, nach wie vor gibt es dort aber eine umfangreiche fischverarbeitende Industrie. Trotz Lotsenpflicht und Verkehrszentrale kann es durchaus gefährliche Begegnungen im Seeverkehr geben.

Der Umschlag von Seefracht-Containern ist die dominante Wirtschaftskraft in Bremerhaven. Bremerhaven ist traditionell ein Eisenbahnhafen mit Hinterlandverkehren bis Ungarn und in die Schweiz. Erhebliche Mengen werden für die Häfen in der Ostsee von Schiff zu Schiff über die Terminals umgeschlagen.

Station Bremerhaven

Seenotrettungs­kreuzer HERMANN RUDOLF MEYER
Rufzeichen DBAC
Stammbesatzung 9
Vormann N. N.
Liegeplatz Alter Vorhafen, Höhe Lotsengebäude
Stationsgebäude Am Alten Vorhafen 12
Der Seenotrettungskreuzer manövriert bei sonnigem Wetter vor der Kulisse von Bremerhaven mit dem Hochhaus des Atlantic-Hotels.
Foto: Emir Iper
Blick auf das Hansekreuz am Deckshaus des Seenotrettungskreuzers HERMANN RUDOLF MEYER
Foto: Falko Sieker
Seenotrettungskreuzer in stürmischer See
Foto: ypscollection.de
Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER vor Hafenkulisse im Sonnenuntergang
Das Seenotretterboot CHRISTIAN im Einsatz in Bremerhaven

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Im Video zum Tag der Seenotretter 2020 erleben Sie eine kurze Kontrollfahrt mit dem Tochterboot CHRISTIAN.

Unser Seenotrettungskreuzer

Die HERMANN RUDOLF MEYER

Der Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER wurde 1996 bei der Schweers-Werft in Bardenfleth gebaut. Sein Tochterboot trägt den Namen CHRISTIAN. Stationiert war der Seenotrettungskreuzer nach seiner Indienststellung am 20. Juli 1996 auf der Station Bremerhaven zunächst am Tonnenhof, seit 2008 am Lotsengebäude. Benannt ist er nach einem Bremer Verleger und Förderer der DGzRS, dessen Stiftung seinen Bau ermöglichte. Das Tochterboot erhielt den Namen des Enkelsohnes des Stifters.

Von den neun fest angestellten Seenotrettern sind vier rund um die Uhr an Bord. Über dreißig Freiwillige gehören ebenfalls zur Station und verstärken die Besatzung bei Bedarf. 

23,1-Meter-Seenotrettungs­kreuzer mit Tochterboot

Illustration eines Seenotretterkreuzers
Länge 23,10 Meter
Breite 6,00 Meter
Tiefgang 1,60 Meter
Verdrängung 80 Tonnen
Leistung 2.700 PS
Geschwindigkeit 23 Knoten
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HISTORIE

Geschichte der Station Bremerhaven

1863

Am 16. April gründet sich der Bremische Verein zur Rettung Schiffbrüchiger und richtet die Station Bremerhaven ein.


1867

Ein Rettungsschuppen steht auf der Geestekaje zur Einfahrt in den Alten Hafen. Eine dort angebrachte Tafel der Schifffahrtsgeschichtlichen Gesellschaft Bremerhaven weist 1864 als Baujahr aus. Stationiert ist ein hölzernes Ruderrettungsboot.


1897

Die Bootsstation wird verlegt. Der Bremer Staat überlässt der DGzRS ein Grundstück oberhalb der Geestebrücke. Dort entsteht ein neuer, mit Schiefer gedeckter massiver Rettungsschuppen.


1933

Bremerhaven erhält das Motorrettungsboot DR. JOHANNES RÖSING. Es ist 8,75 Meter lang, 2,70 Meter breit und hat 0,60 Meter Tiefgang. Ein 20-PS-Rohölmotor sorgt für 7,5 Knoten Geschwindigkeit.


1941

Ein neues Motorrettungsboot namens WESER (I) kommt zur Station. Es ist 15 Meter lang, 3,80 Meter breit, hat 1,20 Meter Tiefgang und ist zehn Knoten schnell, die DR. JOHANNES RÖSING wird 1943 nach Travemünde verlegt.


1944

Bei einem Luftangriff auf Bremerhaven am 18. September wird der Bootsschuppen am Alten Hafen zerstört. Im Oktober wird das neue Motorrettungsboot WESER (II) stationiert. Zeitweise liegt es auf Außenposition am Leuchtturm Hohe Weg.


1947

Ein neuer Rettungsschuppen wird gebaut.


1950

Das achteinhalb Meter lange Motorrettungsboot LOTSENKOMMANDEUR LEPPERT kommt zusätzlich zur Station.


1953

Im November wird die WESER (II) durch den Versuchs-Seenotrettungskreuzer BREMEN (III) ersetzt. Er wurde 1931 bei Lürssen als Motorrettungsboot KONSUL KLEYENSTÜBER gebaut und 1951 bis 1953 erheblich umgebaut. Das Boot ist nun 17,50 Meter lang, 4,20 Meter breit, hat 1,40 Meter Tiefgang und ist zehn Knoten schnell.


1960

Der Seenotrettungskreuzer H. H. MEIER wird stationiert (23,2 Meter lang, 20 Knoten schnell). Das Seenotrettungsboot KRT 1 (DGzRS-interne Registriernummer), ab 1970 KURT GRUNDMANN, kommt zusätzlich zur Station (bis 1969). Das Motorrettungsboot LOTSENKOMMANDEUR LEPPERT wechselt nach Maasholm.


1977

Der Seenotrettungskreuzer HERMANN RITTER (44,2 Meter lang, 30 Knoten schnell) wird auf Seeposition in der Nordsee stationiert. Basis- und Versorgungshafen ist Bremerhaven. 1988 verkauft die DGzRS das Schiff als „Südsee-Kontrollschiff Nr. 01“ ins Südchinesische Meer.


1985

Der neue Seenotrettungskreuzer VORMANN LEISS (23,3 Meter lang, 20 Knoten schnell) kommt zur Station. Die H. H. Meier wird in THEODOR HEUSS umbenannt, sie kommt bis 1987 als Springer immer dort zum Einsatz, wo andere Seenotrettungskreuzer ihre angestammte Station vorübergehend verlassen. Seit 1987 ist die THEODOR HEUSS (ex H. H. Meier) als Ausstellungsstück im Deutschen Museum in München zu sehen.


1996

Der neue 23,1-Meter-Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER kommt im Juli zur Station. Er wird am 11. Oktober in Bremen-Vegesack getauft. Die VORMANN LEISS verlegt nach Nordstrand.


2008

Im Oktober bezieht der Seenotrettungskreuzer seinen neuen Liegeplatz am neuen Lotsengebäude im alten Vorhafen.

Ihre Spende für die Seenotretter

5 Seenotretter sitzten an Deck der HORST HEINER KNETEN und genießen die Sonne

Crews & Stationen

Rund 180 fest angestellte und etwa 800 freiwillige Seenotretter sind in der Rettungsflotte tätig. Sie stehen trotz aller Technik im Mittelpunkt des Geschehens – mit ihrer selbstlosen Einsatzbereitschaft, ihrer hohen Qualifikation und ihrem Mut, bei jedem Wetter hinauszufahren.

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