Ein ungewöhnliches Sturmhochwasser bei starkem Ostwind mit bis zu zehn Beaufort sorgt am heutigen Freitag, 20. Oktober 2023, für zahlreiche Einsätze der Seenotretter in den Häfen und im Küstenvorfeld Schleswig-Holsteins. An der Nordsee verursacht der starke Ostwind hingegen besonders niedrige Wasserstände.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat eine schwere Sturmflut in der Kieler und Lübecker Bucht vorausgesagt. In der Flensburger Förde können Wasserstände bis zwei Meter über dem mittleren Wasserstand erreicht werden. Ganz anders in der Nordsee, dort soll das Wasser bis zu zweieinhalb Meter niedriger als normal auflaufen.
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Wie hier in Schleswig sieht es derzeit an vielen Orten in Schleswig-Holstein aus. Besonders hohe Wasserstände bei Starkwind führen dazu, dass Boote sich losreissen und Menschen in Gefahr bringen. Rückwärts ziehen die freiwilligen Seenotretter der Station Schleswig ein Motorboot aus der Gefahrenzone.
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Naturschauspiel: Vom Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE der Station Sassnitz haben die Seenotretter den markanten Leuchtturm am Ende der Ostmole im Hafen Sassnitz fotografiert.
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Hafen Sassnitz, Ostmole.
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Auf Fehmarn kamen die Seenotretter Gästen auf Hausbooten zu Hilfe, die nicht mehr ungefährdet an Land kommen konnten.
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Im Hafen von Schleswig mussten zahlreiche Menschen auf Booten und am Hafen geholfen werden.
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Die aktuelle Wasserstandsvorhersage des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für die Nordsee: „Am Freitag (20.10.) werden das Nachmittag-Hochwasser bzw. das Abend-Hochwasser an der deutschen Nordseeküste und in Emden 1,5 bis 2 Meter niedriger und im Weser- und Elbegebiet 2 bis 2,5 Meter niedriger als das mittlere Hochwasser eintreten.“ Hier der Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG im Hafen von List auf Sylt.
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Auch im Hafen von Langballigau sind die Seenotretter unterwegs und helfen, Boote zu sichern.
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Das Wasser hat den Hafenkiosk längst erreicht. Im Hintergrund das Stationsgebäude der freiwilligen Seenotretter.
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Auch auf der Station Schilksee liegen nach wie vor viele Sportboote im Hafen. Ein Seenotretter beobachtet die aktuelle Lage.
Im Hafen Damp halfen die Seenotretter der örtlichen DGzRS-Station einem Segler an Land und sicherten einige Boote gegen Vertreiben.
Die Seenotretter der DGzRS-Station Schilksee liefen zu einer Hilfeleistung mit dem Seenotrettungsboot SRB 86 auf die aufgewühlte Ostsee aus.