Gleich drei Fischkutter auf der Nordsee sind am Dienstag, 6. September 2022, auf die Hilfe der Seenotretter angewiesen gewesen. Innerhalb weniger Stunden waren Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der Elbmündung, vor der Dithmarscher Küste und unmittelbar vor Büsum im Einsatz. Sie brachten alle drei Havaristen mit insgesamt sechs Fischern an Bord sicher in die Häfen.
Die Tochterboote MATHIAS (l.) des Seenotrettungskreuzers ANNELIESE KRAMER der Station Cuxhaven (l.) und VERENA des Seenotrettungskreuzers HERMANN MARWEDE der Station Deutsche Bucht/Helgoland (hinten) im Einsatz für einen Fischkutter, der in der Elbmündung auf die Hilfe der Seenotretter angewiesen war
Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers HERMANN MARWEDE der Station Deutsche Bucht/Helgoland bemerkte gegen 8.20 Uhr während einer Kontrollfahrt, wie die „Ora et labora“ (Heimathafen Urk) am Rande des Fahrwassers in der Elbmündung trieb. Bei Scharhörnriff, etwa 15 Seemeilen (rund 28 Kilometer) vor Cuxhaven, war dem unter niederländischer Flagge fahrenden Kutter offenbar etwas in den Propeller geraten.
Mit Bordmitteln konnten sich die beiden Fischer nicht mehr selbst helfen. Bei Wind um sieben Beaufort (etwa 60 km/h), bis zu zwei Metern Seegang und starken Regenfällen war der Havarist bereits bis auf knapp 70 Meter den gefährlichen Sänden nahegekommen, als die HERMANN MARWEDE ihn auf den Haken nahm und sicherte. Die Seenotretter schleppten das 19-Meter-Schiff nach Cuxhaven. Dort übernahm das Tochterboot MATHIAS des Seenotrettungskreuzers ANNELIESE KRAMER/Station Cuxhaven den Schleppanhang. Die VERENA, das Tochterboot der HERMANN MARWEDE, fungierte als Heckschlepper, um den Havaristen bei rund sechs Knoten Strom sicher durch die Hafeneinfahrt zu bugsieren. Gegen 13.40 Uhr war der Kutter fest in Cuxhaven.
Wenige Stunden zuvor waren die Büsumer Seenotretter zwei Fischkuttern zu Hilfe gekommen. Beim Auslaufen zur Fangreise am frühen Morgen gegen 4.50 Uhr hatte die Maschine der ebenfalls rund 19 Meter langen „Fortuna“ (Heimathafen Friedrichskoog) versagt. Den beiden Fischern an Bord gelang es noch, bei starkem Ostwind an der Ostmole des Büsumer Vorhafens notdürftig festzumachen. Der Seenotrettungskreuzer THEODOR STORM brachte die „Fortuna“ sicher zurück in den Hafen.
Im Sommerkoog-Steertloch, einem Priel vor der Dithmarscher Küste, geriet am Vormittag gegen 10.40 Uhr ein weiterer Kutter in Not. Der „Wiking“ (Heimathafen Büsum) war ebenfalls etwas in den Propeller geraten, und sie meldete sich deshalb bei den Seenotrettern. Die THEODOR STORM brachte auch diesen Kutter und seine zweiköpfige Besatzung sicher in den Büsumer Hafen.