Lockeren Sandboden, der durch seine Sättigung mit Wasser wenig Tragfähigkeit besitzt, so dass Schiffe einsinken können, bezeichnet man als Treibsand. In der Seemannssprache wird dieser Sand als „Mahlsand“ bezeichnet.
Das Einsinken wird durch die am Schiff entstehenden Wasserströme mit Wirbeln, dem Mahlstrom, verstärkt, und meist gelingt es diesen Havaristen nur noch mit fremder Hilfe wieder freizukommen. Diese Mahlströme sind in Gewässern mit Tidenströmungen besonders gefährlich, insbesondere, wenn das Auflaufen bei Hochwasser erfolgt. Größere Schiffe können, wenn sie nicht freikommen, schon nach wenigen Tiden durchbrechen.
Gibt es an unserer Küste Treibsand?
Ja, es gibt an unserer Küste Treibsand, den wir in der Seemannssprache als „Mahlsand“ bezeichnen. Er wird auch als „Schwemmsand“ bezeichnet. In den vergangenen Jahrzehnten gingen Schiffe unter anderem deshalb verloren, weil sie nach der Strandung sehr schnell vom Treibsand eingespült wurden. Dazu gehören auch die "Ondo" (Dezember 1961) und die "Fides" (Januar 1962).
Wie befreit man sich aus Treibsand?
Sind Sie als Wattwanderer oder Spaziergänger am Strand in Treibsand geraten, gilt zuerst: Ruhe bewahren! Treibsand verhält sich wie sehr zähe Flüssigkeit. Der eigene Körper besitzt genügend Auftrieb, dass man nicht im Treibsand untergeht.
Gefahr besteht bei auflaufendem Wasser, wenn es auch dann nicht gelingt, sich aus dem Treibsand zu befreien.
Rufen Sie die Rettungsleitstelle See der DGzRS unter der Notrufnummer 0421 536870 oder die 112 an und schildern Sie Ihre Lage.
Machen Sie auf Ihre Notlage aufmerksam durch bewusste Notsignale. Dazu gehört auch langsames, gleichzeitiges Heben und Senken der ausgestreckten Arme.
Wie kann ich vorbeugen, um nicht im Treibsand in Gefahr zu geraten?
Sind Sie im Urlaub an der Küste, erkundigen Sie sich bei Ortskundigen unbedingt nach den Gefahren vor Ort.
Informieren Sie sich über sichere, bewachte Badestellen.
Machen Sie Wattwanderungen nur in Begleitung von erfahrenen Wattführern.