Christian Stipeldey

Christian Stipeldey

Das Ergebnis der traditionsreichen Bremer Eiswette steht einmal mehr fest: Die Frage, ob „de Werser geiht“ oder „steiht“, also fließt und eisfrei oder aber zugefroren ist, war am Dreikönigstag 2024 eindeutig zu beantworten. Die Eisprobe der Bremer Eiswettgesellschaft von 1829 ergab auch 195 Jahre nach der ersten, früher für Handel und Schifffahrt wichtigen Zeremonie: alles im Fluss auf dem Fluss. Das Spektakel fand in diesem Jahr nicht am Punkendeich, sondern am Martinianleger statt. Beim Eiswettstiftungsfest rund zwei Wochen nach der Eisprobe – in diesem Jahr am 20. Januar – wurden nach Medienberichten rund 576.000 Euro für die DGzRS gespendet, so viel wie noch nie zuvor.

Bildergalerie Bremer Eiswette 2024

In diesem Jahr war das Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI bei der Eiswette dabei. Damit brachten die Seenotretter den „99 Pfund“ schweren Schneider samt seinem heißen Bügeleisen trockenen Fußes auf die andere Weserseite. 

Für die Seenotretter ist der besondere „Einsatz“ bei der Eiswette Ehre und Dank zugleich. Beim Eiswettstiftungsfest rund zwei Wochen nach der Eisprobe wird seit vielen Jahren kräftig für die DGzRS gespendet.

Seit 1956 sind die Seenotretter mit einer Rettungseinheit bei der traditionsreichen Zeremonie dabei. Oft handelt es sich um ein Schiff, das sich ohnehin zur turnusgemäßen Generalüberholung in Bremen befindet. Normalerweise findet die Eiswettprobe am Punkendeich statt, einem Abschnitt des Osterdeichs zwischen Innenstadt und Weserstadion. In diesem Jahr wurde der Austragungsort auf Grund des Hochwassers an den Martinianleger verlegt.

Mit einer großzügigen Spende im Gepäck haben die Eiswett-Novizen die Seenotretter-Zentrale besucht: Die neuen Mitglieder der Bremer Eiswettgesellschaft von 1829 überreichten insgesamt 5.200 Euro.

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Vom Hauptdarsteller auf dem Fluss zum Hauptdarsteller an Land: Eiswettschneider Peter Lüchinger kommentierte wie stets spöttisch und mit spitzer Zunge bundesdeutsche und bremische Politik. Seine immer treffenden, dabei aber nie verletzenden Worte sowie seine wort- und gestenreichen Kontroversen mit dem Eiswettpräsidium ernteten einmal mehr viel Gelächter und Applaus.

Zwar friert die Weser am Ort der Wette schon lange nicht mehr zu, weshalb inzwischen das Los über „Gewinner“ und „Verlierer“ der eigentlichen Eiswette entscheidet. Doch die alten Rituale sind geblieben und sorgen jedes Jahr für Begeisterung beim zahlreich erscheinenden Publikum: Eiswett-Präsidium, „Novizen“ der Bremer Kaufleute, „Medicus publicus“ und „Notarius publicus“ mit langen Lockenperücken und auch die Heiligen Drei Könige haben jeweils fest zugewiesene Rollen.

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