Die Seenotretter der Station Cuxhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben heute Nacht (11.8./12.8.20) sieben polnische Segler aus einer Rettungsinsel gerettet, nachdem ihre Segelyacht kurz zuvor gesunken war.
Waren heute Nacht im Einsatz: Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER der Station Cuxhaven (Archivbild) und Tochterboot MATHIAS.
Foto: Steven Keller
Um kurz vor 23 Uhr (11.8.) empfing Bremen Rescue Radio, die Notruf-Küstenfunkstelle der DGzRS, über UKW-Kanal 16 einen Mayday-Ruf (Funknotruf bei unmittelbarer Lebensgefahr). Die Wachleiter nahmen sofort Kontakt auf. Eine Frau berichtete, dass sie sich mit sechs weiteren Seglern auf der Yacht „Sharki“ befinde, die sehr schnell sinken würde. Die von ihr angegebene Position befand sich mehrere Seemeilen vor Cuxhaven.
Sofort liefen der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER der Station Cuxhaven und sein Tochterboot MATHIAS aus. Die ANNELIESE KRAMER ist rund um die Uhr mit professionellen Seenotrettern besetzt. Das im Revier befindliche Küstenstreifenboot „Bürgermeister Brauer“ der Wasserschutzpolizei Hamburg lief ebenfalls sofort zum Unfallort.
Über „Bremen Rescue Radio“ wurde die umliegende Schifffahrt informiert. Unmittelbar darauf meldete sich der Kapitän des belgischen Frachters „Fast Sam“, der die sinkende Segelyacht gesichtet hatte. Nur wenig später mussten sich die Segler in die Rettungsinsel retten. Die „Sharki“ kenterte und sank. Der 90 Meter lange Frachter blieb in der Nähe der Rettungsinsel.
Die Tochterboote des Seenotrettungskreuzers und des Polizeibootes sicherten die Rettungsinsel und die Schiffbrüchigen wurden ca. um 23.30 Uhr auf die MATHIAS übernommen. Mit den Schiffbrüchigen wurde das Tochterboot gleich darauf von der ANNELIESE KRAMER wieder aufgenommen. Die „Bürgermeister Brauer“ nahm die Rettungsinsel in Schlepp.
Die Schiffbrüchigen – vier Männer und drei Frauen – wurden von den Seenotrettern mit heißem Tee und trockener Kleidung versorgt. Bis auf eine kleinere Schnittverletzung eines Seglers sind die sieben mit dem Schrecken davongekommen.
Nach eigenen Angaben war ihre Yacht vermutlich mit einer Fahrwassertonne etwa fünf Seemeilen (neun Kilometer) westlich von Cuxhaven kollidiert.
Sie werden heute Nacht von der Wasserschutzpolizei untergebracht.
Die 15 Meter lange Segelyacht „Sharki“, Heimathafen Stettin (Polen), befand sich auf dem Weg vom Nord-Ostsee-Kanal nach Helgoland.
Dort war sie keine Unbekannte: Es handelt sich bei der „Sharki“ um die frühere „Rubin“ des 2014 verstorbenen langjährigen Präsidenten des Deutschen Segler-Verbandes, Hans-Otto Schümann. Mit der jetzt gesunkenen Ex-Rubin gewann er 1973 den legendären Admiral’s Cup.