Die freiwilligen Seenotretter der Station Ueckermünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind gestern, Freitag, 3. Juni 2022, einem akut erkrankten Segler zu Hilfe gekommen. Der Mann war während eines Segeltörns auf dem Stettiner Haff plötzlich nicht mehr zum Weiterführen seines Segelbootes in der Lage. Die Seenotretter holten ihn von Bord und brachten ihn an Land. Der Mann kam in ein Krankenhaus.
Die deutsche Rettungsleitstelle See der DGzRS (international MRCC BREMEN = Maritime Rescue Co-ordination Centre) erhielt kurz nach 14 Uhr vom Skipper selbst einen Anruf. Ihm ging es gesundheitlich über mehrere Stunden zunehmend schlechter. Er sah sich nicht mehr in der Lage, allein mit seiner Frau einen Hafen zu erreichen. Das Boot lag zu diesem Zeitpunkt bereits vor Anker, etwa eine Seemeile (ca. 1,8 Kilometer) von Ueckermünde entfernt.
Ein Notfallsanitäter der Johanniter am medizinischen Arbeitsplatz der Rettungsleitstelle See übernahm über Telefon die medizinische Beratung. Die freiwilligen Seenotretter nahmen zeitgleich über Funk Kontakt mit der Segelyacht auf. Zunächst warteten sie mit dem Seenotrettungsboot EVA AHRENS-THIES noch auf den Rettungswagen und nahmen dann zwei Rettungssanitäter mit an Bord in den Einsatz.
Ungefähr eine halbe Stunde nach der Alarmierung erreichten die Seenotretter die vor Anker liegende Yacht und gingen längsseits. Die beiden Sanitäter stiegen zur medizinischen Erstversorgung über. Der Patient war nicht mehr selbst in der Lage auf das Seenotrettungsboot überzusteigen und musste auf einer Trage auf die EVA AHRENS-THIES übernommen werden. Unterstützt wurden die Seenotretter dabei von einem Polizisten eines zwischenzeitlich vor Ort eingetroffenen Bootes der Wasserschutzpolizei Ueckermünde. Begünstigt wurde die Übernahme durch ruhige Seegangsverhältnisse.
Unter Höchstgeschwindigkeit liefen die Seenotretter mit dem Patienten zurück zur Station, während die Rettungssanitäter den Mann unterwegs weiter betreuten. In Ueckermünde wurde der Erkrankte sofort an den Rettungswagen zum Weitertransport ins Krankenhaus übergeben.
Zwei Seenotretter blieben auf der etwa zehn Meter langen Segelyacht und brachten sie gemeinsam mit der Ehefrau sicher in den Hafen Ueckermünde.