Seenotretter koordinieren groß angelegte Suche auf der Elbe zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel

In der Elbmündung haben die Seenotretter am Sonntag, 20. März 2022, eine groß angelegte Suche nach mindestens einem vermissten Sportbootfahrer koordiniert. Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sowie zahlreiche Schiffe, Boote und Luftfahrzeuge suchten die Elbe zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel ab, nachdem ein ohne Besatzung treibendes Motorboot gefunden worden war. Am Mittag wurde die Suche erfolglos eingestellt. Später stellte sich glücklicherweise heraus, dass der Bootsführer an Land in Sicherheit ist.

Ein Seenotrettungskreuzer begegnet einem Baggerschiff auf der Nordsee

Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER/Station Cuxhaven im Einsatz in der Elbmündung (Archivfoto)

Gegen 7.50 Uhr erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS, die deutsche Rettungsleitstelle See (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre), dass Lotsen auf der Elbe bei Tonne 36 in Höhe Altenbruch ein offenes, gut fünf Meter langes Motorboot mit Außenbordmotor ohne Besatzung gesichtet hatten. Der Motorschlüssel steckte, Werkzeug lag in der Nähe des Motors. Es war deshalb davon auszugehen, dass möglicherweise mindestens ein Mensch in Seenot ist. Das Boot trug weder einen Heimathafen noch eine sonstige Registrierung.

Die Seenotretter sendeten ein „Mayday Relay“ aus, um die gesamte Schifffahrt in dem Seegebiet um erhöhte Aufmerksamkeit und Hilfe zu bitten. Sie leiteten sofort eine groß angelegte Suche ein. Der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER/DGzRS-Station Cuxhaven führte als Einsatzleiter vor Ort (On-Scene Co-ordinator, OSC) alle Einsatzkräfte auf See.

Neben ihm und dem Seenotrettungsboot GILLIS GULLBRANSSON/DGzRS-Station Brunsbüttel nahmen die Seenotretter zahlreiche weitere Schiffe und Luftfahrzeuge in die von der DGzRS koordinierte Suche auf, darunter die Wasserschutzpolizeiboote „Bürgermeister Weichmann“, „Bürgermeister Brauer“ und „Vossburg“, das Zollboot „Glückstadt“, zwei Boote der Ortsgruppe Cuxhaven der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), zwei Schlauchboote der Berufsfeuerwehr Cuxhaven und der Freiwilligen Feuerwehr Duhnen sowie Schiffe und Boote der passierenden Schifffahrt auf der Elbe.

Aus der Luft beteiligten sich nacheinander die Hubschrauber Northern Rescue 01 von NHC Northern Helicopter aus St. Peter-Ording und „Christoph 26“ des ADAC aus Sanderbusch. Die Polizei und mehrere Freiwillige Feuerwehren unterstützen die Suche landseitig.

Polizeirecherchen ergaben, dass der Bootsführer des gefundenen Motorbootes von Neuhaus elbaufwärts nach Wischhafen fahren wollte. Aufgrund des Fundortes des Bootes bei Cuxhaven und des vorherrschenden starken Ebbstroms dehnten die Seenotretter die Suche seeseitig aus bis zur Bake Foxtrott, etwa drei Seemeilen nordwestlich der Cuxhavener Kugelbake. Elbaufwärts ersteckte sich das Suchgebiet bis Brunsbüttel.

Die beteiligten Einheiten fuhren das von den Seenotrettern festgelegte und immer wieder aktualisierte Suchgebiet systematisch ab. Im Einsatzgebiet herrschten östliche Winde um sieben, später acht Beaufort (bis 74 km/h Windgeschwindigkeit) und etwa ein Dreiviertelmeter Seegang bei einer Wassertemperatur von sechs Grad Celsius.

Die Suche wurde gegen 11.30 Uhr bis zum Eintreffen neuer Erkenntnisse eingestellt. Die Polizei ermittelte später den Bootsführer. Glücklicherweise befand er sich sicher an Land. Nach Motorproblemen hatte er wieder angelegt, offensichtlich hatte sich sein Boot aber losgerissen und war elbabwärts vertrieben.

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