Die Strandung eines Alleinseglers verhinderten die freiwilligen Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) der Station Heiligenhafen am Mittwoch, 9. September 2020. Sie brachten das Segelboot sicher nach Heiligenhafen.
Vor der Nordwestspitze Fehmarns konnte ein Seenotretter auf die Segelyacht des orientierungslosen Skippers übersetzen. Das Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN (im Vordergrund) geleitet das Boot nach Heiligenhafen.
Ein schwacher, schwer verständlicher Funkspruch ging gegen 17.15 Uhr in der SEENOTLEITUNG BREMEN ein. Der Skipper einer acht Meter langen Segelyacht meldete, dass er ohne Orientierung sei. Er befände sich westlich der Fehmarnsundbrücke, könne aber keine genaueren Angaben zu seiner Position machen. Das Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN der DGzRS-Station Heiligenhafen lief umgehend aus.
Zu diesem Zeitpunkt wehte ein steifer Wind aus Nordwest mit gut sechs Beaufort (Windgeschwindigkeiten bis zu 52 km/h), mit Wellengang bis zu zwei Metern. Ein Starkregenschauer beeinträchtigte zudem erheblich die Sicht.
Der in Großenbrode liegende Seenotrettungskreuzer BREMEN unterstützte die Suche nach der Segelyacht, indem er mittels Funkpeilung die Richtung ermittelte, in der das Boot zu finden war. Schließlich machte die Besatzung der HEILIGENHAFEN den Gesuchten vor der Nordwestspitze von Fehmarn ausfindig. Der Mann segelte bereits nahe an der Küste und drohte, in eine äußerst gefährliche sogenannte Legerwall-Situation zu gelangen: Auflandiger Wind bringt das Boot immer weiter Richtung Land.
Bei ruppiger See gelang es einem Rettungsmann der HEILIGENHAFEN, auf die Segelyacht überzusteigen. Er übernahm das Steuer für den gesundheitlich angeschlagenen Skipper und brachte die Yacht in Begleitung des Seenotrettungsbootes nach Heiligenhafen. Dort wurde der Segler dem Landrettungsdienst übergeben, der ihn in ein Krankenhaus zur weiteren Beobachtung brachte.