23.07.2022

Seenotretter befreien Segler aus akuter Gefahr im Seegatt von Norderney

Ein Segelboot ist am Freitag, 22. Juli 2022, im Norderneyer Seegatt durch Maschinenschaden und Grundberührung in Seenot geraten und daraufhin auf einer Sandbank in der Brandung festgekommen. Die Seenotretter der Freiwilligen-Station Norddeich der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) befreiten den Segler aus der gefährlichen Situation. Im Einsatz war ebenfalls der Seenotrettungskreuzer EUGEN der Station Norderney.

Seenotrettungsboot schleppt Segler

Das Seenotrettungsboot OTTO DIERSCH der Station Norddeich befreit ein festgekommenes Segelboot aus der Brandung im Norderneyer Seegatt

Gegen 10.30 Uhr war bei der Seenotküstenfunkstelle der DGzRS in der Rettungsleitstelle See auf dem internationalen Not- und Anrufkanal ein „Mayday“-Ruf eingegangen. „Mayday“ ist das Signal für unmittelbare Lebensgefahr.
Über Sprechfunk nahmen die Wachleiter Kontakt zum Segler auf. Zwar konnte der Mann nur eine sehr ungenaue Position benennen, etwa zeitgleich ging jedoch auf dem Seenotrettungskreuzer EUGEN der DGzRS-Station Norderney ein Telefonanruf eines Inselbewohners ein, der die Yacht in der Brandung vor Norderney entdeckt hatte.
Die Seenotretter liefen sofort aus und baten auch die Seenotretter der Freiwilligen-Station Norddeich mit dem Seenotrettungsboot OTTO DIERSCH um Unterstützung. Zu diesem Zeitpunkt herrschte bereits seit mehreren Stunden ablaufendes Wasser und höchste Eile war geboten. Die Yacht drohte in der Brandung zu zerschellen.
Im flachen Wasser konnte der Seenotrettungskreuzer die etwa zehn Meter lange Yacht bereits nicht mehr erreichen und ging auf Standby. Um kurz nach 11 Uhr traf das Seenotrettungsboot OTTO DIERSCH am Havaristen ein. Es gelang dem Segler, die von den Seenotrettern hinübergeworfene Schleppleine an seinem Boot zu befestigen.
Kurze Zeit später hatte die OTTO DIERSCH das Boot freigeschleppt. Trotz schwerer, bis zu zwei Meter hoher Brecher gelang es den Seenotrettern, den Havaristen sicher durch die Sandbänke und durchs Seegatt einzuschleppen.

Der Segler, der auf seinem Törn von Wilhelmshaven zurück zum Heimathafen im niederländischen Ijsselmeer einen Zwischenstopp in Norderney eingelegt hatte, wurde nach Norddeich gebracht.
Zum Zeitpunkt des Einsatzes herrschten Windstärken von 5 bis 6 Beaufort (bis zu 49 km/h).

Das Seegatt zwischen den Ostfriesischen Inseln Juist und Norderney gilt auch unter erfahrenen Seglern als äußerst anspruchsvoll. Eine exakte Navigation ist erforderlich, da die Fahrwasser an gefährlichen Sandbänken vorbeiführen. Eine Strandung in diesem Bereich ist extrem gefährlich für Schiff und Besatzung. Durch natürliche dynamische Prozesse können sich die Fahrwasser ständig verlagern, weshalb vor dem Anlaufen des Seegatts unbedingt aktuelle Informationen zur Lage eingeholt werden sollten.

Video (1 min): Der Havarist im Schlepp des Seenotrettungsbootes OTTO DIERSCH

Ohne Deine Spende geht’s nicht!

Aktuelle Seenotfälle
Seenotretter im Nachteinsatz für havarierte Segelyacht

Am frühen Morgen des 7. Dezember 2024 ist eine Segelyacht nordwestlich von Fehmarn in eine Notlage geraten. Zwei Seenotrettungsboote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) kamen der zweiköpfigen Besatzung der manövrierunfähigen Yacht zu Hilfe und brachten sie sicher an Land.

Seenotfälle
Seenotretter unterstützten dänische Kollegen bei Brand auf Fischkutter

Vor der dänischen Insel Ærø fing am Mittwoch, 4. Dezember 2024 der Fischkutter „Lillelama“ Feuer. Der Seenotrettungskreuzer FRITZ KNACK der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) unterstützte bei der Brandbekämpfung und der Bergung des havarierten Kutters.

Seenotfälle
Nächtliche Suche nach orientierungslosem Segler in der Deutschen Bucht erfolgreich

In einer groß angelegten fünfstündigen Suche mit mehreren Rettungseinheiten und Behördenfahrzeugen haben die Seenotretter einen orientierungslosen Segler in Sicherheit gebracht.

Seenotfälle
Seenotretterin in Uniform schaut durch Fernglas auf hoher See
Das Seenotretter-Logbuch

Unsere Informationen kommen per Funk.
Ihre mit einem Newsletter.

Wir informieren Sie monatlich über Neuigkeiten aus unserer Arbeit. Dazu zählen Einsatzberichte, Veranstaltungstermine und Geschichten aus dem Bordalltag.