Seenotretter der Station Kühlungsborn im Einsatz für orientierungslose Sportboot-Besatzung

Vollkommen überrascht wurde ein Ehepaar aus dem Großraum Stuttgart von Wind- und Seegangsbedingungen der Ostsee, als die beiden heute Nachmittag, Freitag, 18. August 2023, versuchten, mit ihrem etwa neun Meter langen Motorboot von Travemünde nach Rostock zu fahren. Von den Seenotrettern der Station Kühlungsborn der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) wurden sie sicher in den Hafen geleitet.

Schlepper und DGzRS-Seenotrettungsboot im Einsatz für ein Sportboot

Schlepper und Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO im Einsatz für ein Sportboot

Ein Segler hatte gegen 17 Uhr die Beobachtung eines Bootes auf unstetem Kurs gemeldet, umgeben von treibenden Festmacherleinen, deren Enden offenbar im Seegang über Bord gewaschen worden waren.

Die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen) alarmierte daraufhin die freiwilligen Seenotretter der Station Kühlungsborn. Diese befanden sich gerade für Wartungsarbeiten auf der Station und liefen mit dem Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO sofort aus. Zu diesem Zeitpunkt wehte starker Wind aus Nordost mit sechs Beaufort (bis 49 km/h), was im Revier zu starkem, steilen Seegang mit Wellen teilweise bis zu zwei Metern Höhe führt.

Die Seenotretter fanden das Boot etwa drei Seemeilen (5,5 km) von der Küste entfernt. Im starken Seegang lief es immer weiter Richtung offene See. Längsseits gehen war nicht möglich, da die Annäherung aufgrund der treibenden Leinen für das Seenotrettungsboot ein zu hohes Risiko barg, manövrierunfähig zu werden.

Eine Ansprache gelang schließlich über Megafon. Die orientierungslose Besatzung wurde daraufhin von den Seenotrettern auf möglichst sicherem Kurs durch den schweren Seegang geleitet. Die Seenotretter baten zudem den Schlepper „Fairplay 36“ um Sicherungsbegleitung, um dem Sportboot einen gewissen Schutz vor Seegang und Böen zu geben.

Gegen 19 Uhr traf das Motorboot im Geleit der Seenotretter mit seiner stark erschöpften Besatzung im Hafen von Kühlungsborn ein.

„Der Einzige, der die Seefahrt offenbar mühelos überstanden hatte, war der Bordhund. Nach dem Anlegen sprang er putzmunter auf den Steg“, berichtete Vormann Rainer Kulack.

In diesem Zusammenhang empfehlen die Seenotretter Wassersportlern dringend, jeden Törn - auch wenn die Rückkehr in den Hafen nach wenigen Stunden geplant ist – sorgfältig vorzubereiten und bei entsprechender Wettervorhersage auf einen Törn gegebenenfalls zu verzichten. Auf der Seite "Sicher auf See" gibt es zahlreiche Sicherheitstipps für die unterschiedlichen Wassersportarten.

 

Ohne Deine Spende geht’s nicht!

Aktuelle Seenotfälle
Seenotretter im Nachteinsatz für havarierte Segelyacht

Am frühen Morgen des 7. Dezember 2024 ist eine Segelyacht nordwestlich von Fehmarn in eine Notlage geraten. Zwei Seenotrettungsboote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) kamen der zweiköpfigen Besatzung der manövrierunfähigen Yacht zu Hilfe und brachten sie sicher an Land.

Seenotfälle
Seenotretter unterstützten dänische Kollegen bei Brand auf Fischkutter

Vor der dänischen Insel Ærø fing am Mittwoch, 4. Dezember 2024 der Fischkutter „Lillelama“ Feuer. Der Seenotrettungskreuzer FRITZ KNACK der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) unterstützte bei der Brandbekämpfung und der Bergung des havarierten Kutters.

Seenotfälle
Nächtliche Suche nach orientierungslosem Segler in der Deutschen Bucht erfolgreich

In einer groß angelegten fünfstündigen Suche mit mehreren Rettungseinheiten und Behördenfahrzeugen haben die Seenotretter einen orientierungslosen Segler in Sicherheit gebracht.

Seenotfälle
Seenotretterin in Uniform schaut durch Fernglas auf hoher See
Das Seenotretter-Logbuch

Unsere Informationen kommen per Funk.
Ihre mit einem Newsletter.

Wir informieren Sie monatlich über Neuigkeiten aus unserer Arbeit. Dazu zählen Einsatzberichte, Veranstaltungstermine und Geschichten aus dem Bordalltag.