St. Nikolaus und die Seenotretter

Zum Nikolaus haben die Seenotretter einen ganz „besonderen Draht“: Nicht nur, dass ihre Arbeitskleidung ebenfalls leuchtend rot ist – St. Nikolaus ist auch der Schutzpatron der Seeleute, Schiffer und Fischer.  Zurückgeführt wird die Figur des Nikolaus auf die historische Person des Bischofs von Myra, der als Heiliger und Wundertäter verehrt wurde. Um ihn ranken sich viele Legenden, in denen er sich für seine Mitmenschen einsetzt. 

Bischof Nikolaus von Myra und „die Stillung des Seesturms“

Eines der Wunder, das der Heilige vollbrachte, war „die Stillung des Seesturms“. Seeleute, die durch ein schweres Unwetter in Seenot geraten waren, flehten  in ihrer schwierigen Lage um Hilfe. Da erschien ihnen ein Unbekannter. Er übernahm die Navigation und setzte die Segel wieder richtig. Schließlich ließ er sogar den Sturm abflauen und rettete so die Seeleute. Dann verschwand der Unbekannte.

Als die Seeleute später in der Kirche von Myra für das Wunder ihrer Errettung dankten, erkannten sie in dem Unbekannten den Bischof Nikolaus.

Seitdem ist er der Schutzpatron der Seeleute. Noch heute zeigt sich dies darin, dass in Hafenstädten zahlreiche Kirchen seinen Namen tragen.

St. Nikolaus auf dem Vorschiff eines Tochterbootes, im Hintergrund ein Seenotrettungskreuzer
St. Nikolaus auf dem Vorschiff eines Tochterbootes – selbstverständlich mit Rettungsweste

Der Nikolaustag heute

Am 6. Dezember wird vielerorts der vermutliche Todestag des heiligen Bischofs Nikolaus im Jahre 340 begangen. In den Niederlanden wird den Kindern erzählt, dass der Nikolaus am Abend des 5. Dezember mit dem Schiff über das Meer gefahren kommt. Und in manchen Gegenden ist es Brauch, dass die Kinder am Abend des 5. Dezember statt ihrer Stiefel kleine gefalzte Schiffe aus Papier für die Gaben aufstellen.
 

 

Nikolaus auf einem Tochterboot der DGzRS, im Hintergrund ein Seenotrettungskreuzer
St. Nikolaus hält Ausschau

St. Nikolaus und die Seenotretter

Da die Schifffahrt seit den Zeiten des Nikolaus von Myra stark zugenommen hat, hat er nun seine „Assistenten“ – die 1865 gegründete Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Die Seenotretter auf Nord und Ostsee können zwar keinen Sturm zum Abflauen bringen, aber durchschnittlich fünf bis sechs Mal am Tag laufen die Seenotrettungskreuzer und -boote aus, um Menschen auf See aus Gefahrensituationen zu befreien oder aus Seenot zu retten.

Und so mag es auch heute manchem in Seenot geratenen Menschen so scheinen, als geschehe ein Wunder, wenn er die Suchscheinwerfer eines Seenotrettungskreuzers in der Dunkelheit aufleuchten sieht.

 

Eingeschalteter Suchscheinwerfer eines Seenotrettungskreuzers in der Dunkelheit
Suchscheinwerfer eines Seenotrettungskreuzers in der Dunkelheit

Vielleicht können Sie keinen Seesturm stillen – über eine Spende freuen wir uns jedoch!

Weitere Artikel
Handfackeln für die Seenotretter spenden!

Jedes Jahr benötigen die Seenotretter 200 weiße Handfackeln. Im Rahmen der Sicherheitslehrgänge im Trainingszentrum Neustadt i. H. der Seenotretter-Akademie trainieren alle Seenotretter regelmäßig den Umgang mit der Seenotsignalmitteln. Dies dient der eigenen Sicherheit, und es schult gleichzeitig die Fähigkeiten der Besatzungen für die Suche nach Schiffbrüchigen auf Nord- und Ostsee.

Neuigkeiten
SAREx: So trainieren die Seenotretter für ihre Einsätze

Zweimal im Jahr organisiert die DGzRS die realistische Großübung „SAREx“. Wie sich die Seenotretter mit ihren Partnern auf den Ernstfall vorbereiten.

Seenotretter Akademie
Historische Einsätze: Die Seenotretter finden die „Nossan“ im Herbststurm 1954

„Wo bleibt die 'Nossan'?“ fragen sich die Menschen tagelang an der Küste. Der schwedische Frachter verschwindet am 15. September 1954 in der tosenden See in der Deutschen Bucht. Einer der längsten Such- und Rettungseinsätze in der nahezu 160-jährigen Geschichte der Seenotretter beginnt.

Magazin