Seenotretter und Fischer – beide verbindet nicht nur die See. Damit der Fisch frisch auf unserem Teller landet, sind Fischer Tag und Nacht draußen. Ein ungemütlicher Arbeitsplatz und insbesondere im Winter gefährlich. Ein Tampen verfängt sich in der Schraube, der Motor setzt aus, das Netz verhakt sich am Grund: Oft sind die Seenotretter Helfer in letzter Minute. Viele sind selbst Fischer und haben irgendwann den Kutter gegen den Kreuzer getauscht. Manchmal, weil sie ihr eigenes Leben den Seenotrettern verdanken.
Fischgeschäfte und -restaurants im ganzen Land wissen das und unterstützen die DGzRS. Vielleicht steht auch in Ihrem ein Sammelschiffchen und erinnert Sie an Ihren Urlaub an Nord- oder Ostsee.
Ingeborg Knack stammt zwar nicht aus einer Fischerfamilie, aber aus Cuxhaven. Sie wird 1930 geboren, als es noch naheliegend ist, etwas „in Fisch“ zu machen. Das tut auch sie, allerdings: fernab der Küste und doch am Meer. Gemeinsam mit ihrem Ehemann betreibt sie die Fritz Knack Feinkost GmbH in Hagenburg am Steinhuder Meer. Mit Qualität machen die beiden sich schnell einen Namen, weit über die Region hinaus.
Aber wie das Leben manchmal spielt, schon 1996 muss sie Abschied nehmen von ihrer wichtigsten Stütze: Ihr Mann verstirbt plötzlich und viel zu früh. Auch wenn sie gemeinsam vorgesorgt haben, das Geschäft lastet nun ganz allein auf ihren Schultern. Da bleibt nicht viel Zeit, sich um das eigene Testament zu kümmern. Sie weiß, dass es höchste Zeit dafür wäre. Nur: Wen soll sie bedenken? Es gibt niemanden mehr, der ihr nahe genug steht und dem sie derart vertraut, dass sie ihm ihren Nachlass zukommen lassen möchte.
Erst mit 75 Jahren verfasst Ingeborg Knack ein handschriftliches Testament. Sie hat jemanden gefunden, dem sie sich eigentlich schon immer verbunden gefühlt hat, der ihr nur im Zusammenhang mit ihrem Testament nie eingefallen ist: die Seenotretter.
An der Ostsee lässt sie sich weitere sieben Jahre später alles noch einmal gründlich durch den Kopf gehen. Sie regelt ihre Bestattung genauso wie bei ihrem Mann: als Seebestattung. Nach Abstimmung mit ihrer Steuerberaterin bestimmt sie die DGzRS als Alleinerbin. Was liegt näher für jemanden von der Küste, der niemanden mehr an seiner Seite hat?
Bei den Seenotrettern hat sie die Gewissheit, dass ihr Vermögen uneingeschränkt Gutes bewirkt und in wirklich gute Hände kommt. Darauf kann sie sich verlassen: Wir kümmern uns um das Erbe, als wenn es ein Trauerfall in der eigenen Familie wäre.
2015 verstirbt Ingeborg Knack. Wir tragen Sorge dafür, dass alles genauso umgesetzt wird, wie sie es sich gewünscht hat. Sorgfältig, zuverlässig und diskret. Mit der Kompetenz unserer jahrzehntelangen Erfahrung. Den nach Ihrem Mann benannten Seenotrettungskreuzer FRITZ KNACK tauften wir 2018. Immer mit dabei: Das Arbeitsboot mit dem Namen INGEBORG. So setzt sich die Familie Knack auch heute für die Seenotretter ein.
Für die Seenotretter ist das Erbe von Ingeborg Knack ein außerordentlicher Vertrauensbeweis. Wir sind ihr zu großem Dank verpflichtet und werden ihr Andenken in Ehren halten. Ihr Nachlass trägt ganz maßgeblich dazu bei, unsere Besatzungen so auszurüsten, dass sie stets heil und, bestenfalls, mit geretteten Schiffbrüchigen an Bord in den Heimathafen zurückkehren. Ganz sicher werden auch Fischer dabei sein.