Die Seenotretter der Station Laboe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben am Freitagnachmittag, 24. März 2023, Pete Sage der bekannten norddeutschen Shanty-Band Santiano und seine Ehefrau nach dem Untergang ihrer Segelyacht aus der Kieler Bucht gerettet. Bereits am gleichen Tag hatte die DGzRS über den Seenotfall berichtet. Jetzt dankten Pete Sage und seine Frau den Rettern noch einmal ausdrücklich für ihre Rettung.
„Die DGzRS hat unser Leben gerettet“, sagt Santiano-Geiger Pete Sage. Seine Frau und er wurden am 24. März 2023 von den Seenotrettern der Station Laboe gerettet.
„Die DGzRS hat unser Leben gerettet“, sagte Pete Sage zwei Tage nach seiner Rettung, „die Seenotretter haben uns bilderbuchmäßig und fürsorglich betreut. Sie haben sofort unseren Zustand wahrgenommen und sind ganz feinfühlig und verständnisvoll mit uns umgegangen. Ich bin so froh über diesen Verein. Das kann ich nur jedem Segler sagen. Ich glaube auch, das weiß eigentlich jeder – aber die haben noch nicht die Erfahrung gehabt, ein Schiff zu verlieren unter solchen Umständen.“
Pete Sage war am Freitagnachmittag gemeinsam mit seiner Frau mit ihrer Segelyacht auf dem Weg von Heiligenhafen nach Olpenitz gewesen, als urplötzlicher Wassereinbruch die beiden zum Verlassen des Bootes zwang.
„Meine Frau ging nach unten ins Schiff, um etwas zu trinken zu holen. Plötzlich wurden ihre Füße von einem Wasserschwall umspült“, erinnert sich Pete Sage. Daraufhin schaltete sie die Bilgepumpe ein, doch das Wasser stieg rasant weiter an. „Mit Schrecken habe ich erkannt, dass der Wassereinbruch nicht mehr zu stoppen war“, berichtet er weiter.
Im nächsten Moment fiel die komplette Bordelektrik und anschließend auch die Maschine aus. „Alles deutete darauf hin, dass wir das Schiff verlieren würden“, sagt der Segler. Während seine Frau ein am Vorschiff verlastetes Dinghy klarmachte, schaffte Sage es noch, einen Notruf über sein Handy abzusetzen. „Dann hieß es ‚Abandon Ship‘ – ein Ausruf, den ich nie erwartet hatte, geben zu müssen. Meine Frau und ich haben es geschafft, ins Beiboot zu klettern. Schweren Herzens ließen wir unser Segelschiff los und drifteten mit dem Wind und der Strömung weg.“ Bereits wenige Minuten später versank das Schiff.
Zur gleichen Zeit liefen die Seenotretter der DGzRS-Station Laboe mit dem Seenotrettungskreuzer BERLIN unter Höchstgeschwindigkeit zur Unglücksstelle. Sie sichteten den etwa 1,5 Meter aus der Ostsee ragenden Mast der zwischendurch gesunkenen Segelyacht und bald darauf im aufgewühlten Seegang auch die Schiffbrüchigen in ihrem Dinghy (kleines Beiboot). Das Dinghy war vom Starkwind bereits mehrere hundert Meter abgetrieben worden.
„Endlich haben wir die BERLIN am Horizont gesehen. Die Seenotretter haben das Tochterboot zum Einsatz gebracht und uns gerettet“, sagt Pete Sage und fügt hinzu: „Santiano spendet regelmäßig für die DGzRS, denn wir fanden die Seenotretter schon immer toll. Und ich habe immer gehofft, dass ich die Seenotretter nie brauchen würde. Ich hatte keine Ahnung, dass so etwas passieren könnte. Und ich bin glücklich und begeistert, solch fachfähige Leute zu treffen.“
„Die beiden hatten Glück, noch ins Dinghy gekommen zu sein. Denn bei fünf Grad Wassertemperatur bedeutet Schiffbruch sofortige Lebensgefahr“, erklärt Nils Reher, Vormann des Seenotrettungskreuzers BERLIN.