Grundberührung im Achterwasser führt zu Notlage
Auf einem Segelboot ist es am Donnerstag, 18. Juli 2024, westlich der Ostseeinsel Usedom im Achterwasser zu einem Wassereinbruch gekommen. Das Plattbodenschiff, das einen sehr geringen Tiefgang hat, war festgekommen und dabei leckgeschlagen. Die freiwilligen Seenotretter der Station Zinnowitz der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) befreiten den Havaristen samt zweiköpfiger Crew aus seiner Notlage. Mit dem Seenotrettungsboot HECHT schleppten sie das Schiff in den Hafen von Zinnowitz.
Beim Kranen behalten die Seenotretter der Freiwilligenstation Zinnowitz das Plattbodenschiff im Auge.
Gegen 19.45 Uhr meldete sich der Skipper des Plattbodenschiffes bei der Rettungsleitstelle See der DGzRS, dem Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen: Im Achterwasser, einer Lagune des in die Ostsee mündenden Peenestroms, war es westlich der Insel Usedom in Höhe der Halbinsel Loddiner Höft festgekommen. Dabei war das Schiff leckgeschlagen und Wasser drang ein. Das Segler-Ehepaar konnte den Wassereinbruch zunächst mit Bordmitteln provisorisch stoppen.
Die Rettungsleitstelle See der DGzRS alarmierte die freiwilligen Seenotretter der Station Zinnowitz. Diese befanden sich mit dem Seenotrettungsboot HECHT gerade auf einer Ausbildungsfahrt in der Pommerschen Bucht, die ebenso zu ihrem Einsatzgebiet gehört. Aufgrund ihres besonderen Reviers können die Seenotretter die HECHT mit einer Zugmaschine auf einem Trailer liegend sowohl zum Achterwasser als auch zur offenen Ostsee transportieren. Dadurch ist das Seenotrettungsboot flexibel und schnell einsetzbar.
Die Seenotretter zogen die HECHT zunächst am Ostseestrand auf den speziellen Anhänger, bevor sie das Seenotrettungsboot zum Achterwasser bringen und es dort wieder zu Wasser lassen konnten. Als sie am Unglücksort eintrafen, stieg ein Rettungsmann auf das rund neun Meter lange Plattbodenschiff über. An Bord schloss er das provisorisch abgedichtete Loch mit einem professionellen Leckkeil. Die Seenotretter schleppten den rund 6,5 Tonnen schweren Havaristen mit der HECHT ins tiefere Wasser und brachten ihn in den Hafen von Zinnowitz. Dort hob ein Kran das Schiff zur Reparatur an Land.