Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) aus Neustadt in Holstein und Grömitz haben am Samstag, 24. Oktober 2020, zwei Schiffbrüchige an Land gebracht. Die beiden Männer waren in der Lübecker Bucht vor Pelzerhaken offenbar nach einer Kollision mit einem anderen Fahrzeug ins Wasser gestürzt. Beide waren unterkühlt und hatten einen Schock erlitten.
Gegen 10.30 Uhr informierte die Polizei Lübeck die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS über den Seenotfall unweit der Untiefentonne Pelzerhaken Süd, die sich etwa einen Kilometer südlich von Pelzerhaken befindet: Vermutlich nach einem Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug waren zwei Männer von ihrem sechs bis sieben Meter langen Angelboot über Bord gegangen. Sofort alarmierten die Wachleiter die Seenotretter der Freiwilligen-Station Neustadt in Holstein und der Festangestellten-Station Grömitz. Bereits kurze Zeit später waren die Rettungsleute mit dem Seenotrettungsboot HENRICH WUPPESAHL (Station Neustadt) und dem Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK (Station Grömitz) zur Unglücksstelle unterwegs.
Als die HANS HACKMACK gegen 11 Uhr vor Ort eintraf, hatte die Besatzung eines anderen Angelbootes bereits einen der beiden Schiffbrüchigen aus dem Wasser gezogen. Die Seenotretter übernahmen den Mann, der unterkühlt war und unter Schock stand. An Bord des Seenotrettungskreuzers versorgten sie ihn medizinisch. Unter Höchstgeschwindigkeit von 23 Knoten (rund 44 Stundenkilometer) brachten sie ihn nach Neustadt i. H. und übergaben ihn dort an den Landrettungsdienst.
In der Zwischenzeit hatten die freiwilligen Seenotretter mit der HENRICH WUPPESAHL den zweiten ebenfalls unterkühlten und geschockten Schiffbrüchigen von einem anderen offenen Angelboot übernommen. Sie liefen mit dem Seenotrettungsboot umgehend nach Neustadt, damit ihn dort der Landrettungsdienst weiter medizinisch versorgen konnte.
Das Wrack hat mittlerweile das Mehrzweckschiff „Scharhörn“ des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Lübeck geborgen. Die Wasserschutzpolizei Lübeck hat die Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen. Im Seegebiet herrschten heute Vormittag südwestlicher Wind der Stärke 5 Beaufort (bis 38 km/h) und ein Seegang von etwa einem Meter.