Großes Glück hat ein Schiffbrüchiger am Freitagnachmittag, 4. Oktober 2024, gehabt. Vor der schleswig-holsteinischen Ostseeküste war der Mann über Bord seines Motorbootes gefallen. Die Besatzung einer zufällig vorbeikommenden Segelyacht rettete ihn stark unterkühlt aus Seenot. Ein Seenotrettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) schleppte das herrenlose Boot des Verunglückten in den Hafen.
Gegen 16.35 Uhr meldete sich die Rettungsleitstelle Kiel bei der von der DGzRS betriebenen Rettungsleitstelle See, dem Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen. Ein Beobachter an Land hatte ein gestrandetes blaues Motorboot mit Heimathafen Hamburg an der Steilküste zwischen Schönhagen und Damp entdeckt. Der Motor lief noch, aber offenbar war niemand mehr an Bord.
Während MRCC Bremen alles für eine groß angelegte Suche nach Schiffbrüchigen vorbereitete, meldete sich bereits wenige Minuten darauf eine Segelyacht bei den Seenotrettern: Über den internationalen UKW-Sprechfunknot- und -Anrufkanal 16 teilte die Besatzung mit, soeben einen stark unterkühlten Mann aus der Ostsee gerettet zu haben.
Recherchen ergaben, dass es sich um den 67-jährigen Skipper des gestrandeten Motorbootes handelte. Die Segelyacht mit dem Geretteten an Bord nahm Kurs auf Damp. Dort kümmerten sich die freiwilligen Seenotretter der Station zusammen mit dem Rettungsdienst an Land um den Schiffbrüchigen. Ein Rettungswagen brachte ihn ins Krankenhaus.
Unterdessen waren die Seenotretter mit dem Seenotrettungsboot NIMANOA zur Strandungsstelle nördlich von Damp ausgelaufen. Sie fanden den etwa neun bis zehn Meter langen Havaristen schnell. Dank des geringen Tiefgangs der NIMANOA gelang es ihnen, sich bis auf etwa 20 Meter nähern.
Ein Seenotretter stieg im Überlebensanzug aus und ging zu Fuß durch die Brandung zum Havaristen. Tatsächlich war niemand mehr an Bord des gestrandeten Motorbootes. Die Seenotretter stellten den Motor ab und nahmen das herrenlose Boot auf den Haken. Die NIMANOA schleppte es nach Damp.