In seinem beruflichen Alltag sucht Maximilian Dobrunz an der Klinik für Radioonkologie der Technischen Universität München (TUM) nach Lösungen in der Informationstechnik. In seiner Freizeit bringt der Informatiker als zertifizierter Indoor-Cycling-Trainer mehrmals in der Woche Menschen in Bewegung. Die motivierende Musik für die Übungen stellt er selbst zusammen. Über eine offizielle Plattform gibt er seine Playlists zum Download frei. Die jüngste, dafür erhaltene Provision hat er den Seenotrettern gespendet.
Bevor es im Sommer 1993 weiter nach Borkum geht, fotografieren seine Eltern Maximilian Dobrunz am Ratsdelf in Emden vor dem außer Dienst gestellten Seenotrettungskreuzer GEORG BREUSING.
Maximilian Dobrunz’ Leben beginnt 1984 gleich mit einem Rettungseinsatz: Seine Eltern sind gerade auf ihrer Hochzeitsreise in Venedig, als er fast zwei Monate vor dem errechneten Termin zur Welt kommt. Mit einem schweizerischen Rettungsflugzeug geht es von dort in eine hoch spezialisierte Kinderklinik nach München. Er überlebt dank intensiver medizinischer Hilfe.
Nach dem zu schnellen, holprigen Start ins Leben wächst er behütet in München auf. Im Sommer geht es ab Anfang der 1990er-Jahre regelmäßig an die Nordsee: Vor allem auf Borkum baut Maximilian Dobrunz Sandburgen am Strand und schichtet Sandwälle um die typischen Strandzelte der ostfriesischen Insel auf. „Die Insel ist so etwas wie meine zweite Heimat geworden“, sagt der 38-Jährige heute. Vom Strand aus beobachtet er als Junge gespannt die Rettungsübungen der Seenotretter, fährt mit dem Fahrrad zum Liegeplatz des Seenotrettungskreuzers ALFRIED KRUPP. Im Inselkino ist er Stammgast, wenn der bildstarke Dokumentarfilm „Sturmflut“ über die Leinwand flimmert: „Der erste Teil ist der Hammer, vor allem die Passagen mit den Seenotrettern sind bei mir hängengeblieben. Sie stellen sich den Naturgewalten und fahren bei jedem Wetter raus, um andere zu retten – Wahnsinn!“, sagt er.
Selbst fast drei Jahrzehnte später ist deutlich zu spüren, wie die eindrucksvollen Aufnahmen in ihm den großen Respekt vor den Rettungsleuten entstehen ließen und dieser bis heute in ihm tief verankert ist – auch wenn er nicht mehr so oft an die Nordsee fährt. In München erinnern ihn die auffälligen Sammelschiffchen in Restaurants und Kneipen an Küste und Seenotretter – seit einigen Jahren ist Maximilian Dobrunz regelmäßiger Förderer.
Neben den Seenotrettern hat der 38-Jährige mindestens eine weitere Leidenschaft: Ausdauersport. Während sich der Informatiker und Medienwissenschaftler an der Klinik für Radioonkologie der TUM um die „Gesundheit“ von Servern, Computern und Software kümmert, sorgt er nach Feierabend dafür, dass Menschen kräftig in die Pedale treten. Maximilian Dobrunz besitzt die höchste Lizenzstufe für Indoor-Cycling-Trainer und sitzt mehrmals in der Woche im Gebäude des Zentralen Hochschulsports München auf einem Indoor-Cycling-Bike. Dann macht er Männer und Frauen, Jung und Alt fitter, bringt ihr Herz-Kreislauf-System in Schwung. Und da mit Musik vieles besser geht, stellt er für seine Kurse passende Lieder zusammen.
Diese Mixe bietet Maximilian Dobrunz auf der offiziellen Plattform eines Anbieters für lizensierte Musik anderen Trainern zum Herunterladen an: „Damit möchte ich meine Kollegen motivieren und ihnen die Kursvorbereitung etwas leichter machen.“ Als er im Sommer 2022 seine neue Playlist „Together“ freigibt, schreibt er dazu: „Provisionseinnahmen gehen an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, die auf unserer Nord- und Ostsee bei jedem Wetter rausfahren, um zu helfen.“ Inzwischen ist einiges an Provision zusammengekommen. Diese wird allerdings nicht in Form von Geld vergütet, sondern er darf sich auf der Plattform neue Songs aussuchen. Anhand des entsprechenden Gegenwerts hat er den Betrag ermittelt, diesen aufgerundet und 150 Euro an die Seenotretter überwiesen. Auf diese Weise hat er bestimmt nicht zum letzten Mal die eine Passion mit der anderen verbunden.
„Sie stellen sich den Naturgewalten und fahren bei jedem Wetter raus, um andere zu retten – Wahnsinn!“
Maximilian Dobrunz
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