Die Brüder Bernd und Peter Rademacher spielen gern Doppelkopf, am liebsten mit ihren Jagdfreunden. Seit Ende 2022 sammeln sie bei ihren Kartenrunden im nordrhein-westfälischen Gladbeck für die Seenotretter. Zusätzlich haben sie im vergangenen Herbst das Fleisch selbst erlegten Wilds zugunsten der DGzRS verkauft. Das Ergebnis: eine 480-Euro-Spende.
Der „Jagdkeller“ der beiden Brüder Rademacher mit rustikalen Stühlen, langem Holztisch und Gehörnen an den Wänden erinnert an das Innere vieler Kneipen Mitte des vergangenen Jahrhunderts: „Die urigen Möbel stammen aus der Gaststätte meiner Urgroßeltern, alles liebevoll restauriert“, sagt Peter Rademacher stolz. Auf dem Tisch liegen Karten, daneben steht eine Sammelbox der Seenotretter. Beides wird alle 14 Tage gebraucht, wenn der Gladbecker mit vier bis fünf befreundeten Jägern Doppelkopf spielt.
Dann geht es am nördlichen Rand des Ruhrgebietes vor allem um Füchse, Hochzeiten und Dullen, ums Klönen und ums Miteinander, aber auch um die Seenotretter. Denn die Verlierer müssen pro gezähltem Punkt immer einige Cents in die Sammelbox werfen – Gäste stecken schon mal einen Geldschein hinein. Es ist ein bisschen wie früher an einem Stammtisch. Einer der Doppelkopfspieler hatte die Idee, die gesellige Kartenrunde mit einem karitativen Zweck zu verbinden. Anfangs sammeln sie für örtliche Institutionen, seit Ende 2022 für die DGzRS – auch dank Bernd und Peter Rademacher.
Die beiden Brüder kennen die Seenotretter schon von Kindesbeinen an: „Mein Vater hat in den 1960er Jahren auf Norderney gearbeitet. Dort entwickelte er eine Affinität zu den Rettungsleuten“, erzählt Bernd Rademacher. Das Interesse gibt Heinz Rademacher an seine beiden Söhne weiter. Mal hat er für sie einen Becher mit DGzRS-Motiv dabei, mal besichtigt er mit ihnen im Sommerurlaub unter anderem auf Borkum Seenotrettungskreuzer.
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Dann spenden Sie online oder per Überweisung auf unser Spendenkonto: Sparkasse Bremen, BIC: SBREDE22, IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16.
Einschneidendes Erlebnis
Als Junge erlebt Peter Rademacher auf der westlichsten Ostfriesischen Insel auch einen Einsatz der Seenotretter hautnah mit: Zwischen Strand und Seehundsbank wird ein Schwimmer von der starken Strömung mitgerissen, die Besatzung der GEORG BREUSING rettet ihm das Leben. „Ohne sie wäre er weg gewesen. Das war ein einschneidendes Erlebnis für mich“, betont er. Ihm wurde bewusst, dass die Rettungsleute sowohl für Urlauber an Nord- und Ostsee als auch für Seeleute, Fischer und Wassersportler da sind – damals genauso wie heute. Darum ist es ihm wichtig, die lebensrettende Arbeit der DGzRS zu unterstützen. Zumal weil er weiß, dass das Geld dort wirkt.
Davon sind sein Bruder und seine Jägerkollegen ebenfalls überzeugt. Deshalb schlägt einer von ihnen im vergangenen Jahr vor, den Reinerlös aus dem Fleischverkauf selbst erlegten Wildes im Jagdbezirk Kirchhellen-Ekel II ebenfalls an die Seenotretter weiterzugeben. So landen im März 480 Euro auf dem Spendenkonto der DGzRS. Dabei soll es nicht bleiben: „Wir sammeln weiter“, versprechen Bernd und Peter Rademacher.