Farbenfrohsinn im Dienst der Seenotretter

Wer in Rostock eigene Ideen auf Keramik-Rohlingen verwirklichen möchte, ist in der „Tuschbar“ an der richtigen Adresse. Mitte Januar hat Inhaberin Heike Arera den Seenotrettern 500 Euro gespendet. Das Geld stammt aus dem Verkauf nicht abgeholten Geschirrs und ausgemusterter Ausstellungsstücke.

Im Hafen von Warnemünde stehen an Bord des Seenotrettungskreuzers ARKONA die Inhaberin einer Keramikwerkstatt mit dem Sohn ihres Lebensgefährten, in den Händen je einen symbolischen Spendenscheck bzw. eine Spendenurkunde haltend. Links der Dame ein freiwilliger Seenotretter, zwischen ihnen eine freiwillige Seenotretterin sowie rechts außen der Leiter des DGzRS-Informationszentrums Mecklenburg-Vorpommern.

Heike Arera (2. v. l.) und Mats Berger (2. v. r.) von der Keramikwerkstatt „Tuschbar“ wollen auf jeden Fall weiter die DGzRS unterstützen: Das haben sie den freiwilligen Seenotrettern Ralf Brech (l.) und Isabel Reichel sowie Jörg Westphal, Leiter des DGzRS-Informationszentrums Mecklenburg-Vorpommern, versprochen.

Am Rande der Rostocker Altstadt liegt die „Tuschbar“. Wer den Laden betritt, sieht in den Regalen jede Menge weiß-graue Keramik-Rohlinge, die auf Farbe warten. Kundinnen und Kunden kaufen eines oder mehrere der mehr als 200 verschiedenen Modelle und bemalen die Tassen, Becher, Schalen, Spardosen oder Figuren wie Einhörner nach eigenem Gusto. Damit die individuellen Keramik-Kunstwerke auch in der Spülmaschine ihre Muster, Farben und Texte nicht verlieren, brennt und glasiert das „Tuschbar“-Team sie professionell. Nach sieben Tagen können die fertigen Unikate abgeholt werden. „Obwohl sie schon komplett bezahlt wurden, passiert das manchmal leider nicht“, erzählt Inhaberin Heike Arera am 22. Januar an Bord des in Warnemünde stationierten Seenotrettungskreuzers ARKONA.

Zum Wegschmeißen sind Heike Arera die kleinen Kunstwerke zu schade. Deshalb verkauft sie die Keramiksachen nach einer längeren Wartezeit. „Selbstverständlich will ich für unsere Arbeit nicht zwei Mal kassieren. Deshalb habe ich mich entschlossen, das Geld einem sehr guten Zweck zuzuführen und den Seenotrettern zu spenden“, sagt sie. Dazu bewog sie Mats Berger, der Sohn ihres Lebensgefährten. Er ist ausgebildeter Bordmechaniker und war einige Jahre auf Containerschiffen sowie auf dem Forschungsschiff „Meteor“ auf den Weltmeeren unterwegs. Mittlerweile hat er wieder festen Boden unter den Füßen: In der „Tuschbar“ sorgt er jetzt für „klar Schiff“. Dort unterstützt er die Kundinnen und Kunden dabei, ihre kreativen Ideen auf den Keramik-Rohlingen umzusetzen.

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Seenotretterin in Uniform schaut durch Fernglas auf hoher See
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