210 Euro stecken im Bauch des Sammelschiffchens, die Pepe Unger (4. v. l.) und seine Klasse gesammelt haben. Die Spendenübergabe eignete sich perfekt für eine Führung über das Gelände der Seenotretter-Zentrale in Bremen. Mit dabei: Lehrerin Maike Vogel (2. v. r.).
Jahrelang kämpft ein Mann auf einer einsamen Insel ums Überleben, nachdem er Schiffbruch erlitten hat, – die Geschichte von Robinson Crusoe ist wohl den meisten Menschen bekannt. Inzwischen auch der Klasse 6b des Gymnasiums Ganderkesee. Doch was hat ein 300 Jahre alter Roman über einen Schiffbrüchigen mit uns heute zu tun?
Ziemlich viel, wie der 12-jährige Pepe Unger seinen Mitschülerinnen und Mitschülern klar macht: „Wenn so etwas heutzutage im Gebiet der Deutschen Gesellschaft zu Rettung Schiffbrüchiger passiert wäre, hätten sie ihn gesucht.“ Pepe will den anderen Jugendlichen zeigen, dass es gut ist, sich für etwas einzusetzen: „Mich beeindruckt, dass viele Freiwillige bei Wind und Wetter unterwegs sind, um andere zu retten.“
Nach der ersten Bewunderung dessen, was die Seenotretter täglich auf Nord- und Ostsee leisten, entsteht der Wunsch, sich für die DGzRS zu engagieren: Also backen die Schülerinnen und Schüler Kuchen, Waffeln und Muffins und verkaufen alles an ihrer Schule zugunsten der Seenotretter. So kommen 210 Euro zusammen.
„Ich bin total stolz auf meine Klasse“, sagt Maike Vogel. „Sie haben alles eigenverantwortlich gemacht und waren total überzeugt von der Sache.“ Und auch die Klassenlehrerin lernt bei der Auseinandersetzung mit dem Thema DGzRS noch etwas dazu: „Ich hätte nie gedacht, wie viele Spender und Ehrenamtliche es gibt, die die wichtige Aufgabe ermöglichen!“
Als Seenotretter-Fan weiß Pepe Unger zwar ziemlich gut Bescheid – doch als sich die Chance ergibt, die Spende den Seenotrettern persönlich zu überreichen, ist die Freude groß. Kurz vor den Sommerferien besuchen Pepe, fünf Mitschüler und Mitschülerinnen sowie Maike Vogel die Zentrale der DGzRS in Bremen. Dort werden sie vom ehrenamtlichen Mitarbeiter Günter Ebel über das Gelände geführt, dürfen den außer Dienst gestellten Seenotrettungskreuzer H.-J. KRATSCHKE besichtigen und einen Blick in die Werfthalle werfen.
„Vielen Dank an die Seenotretter! Der Rundgang war sehr informativ und spannend“, fasst Pepe Unger den Besuch zusammen und fügt mit Augenzwinkern hinzu. „Zum Glück wurde ich noch nie von euch gerettet.“