Fischerfamilien aus Ditzum sammelten beim Hafenfest mit ihrer Krabbenpulschule Geld für die Seenotretter.
Die Verbindung zwischen Fischern und Seenotrettern ist traditionell eng. Viele Rettungsleute waren oder sind selbst Fischer. Sie, die bei jedem Wetter da draußen ihr Geld verdienen müssen, wissen sehr gut, wie schnell sie auf die Hilfe der DGzRS-Besatzungen angewiesen sein können. Deshalb nutzten Krabbenfischer-Familien aus Ditzum das Hafenfest am 13. und 14. Juli in dem Örtchen am Südufer der Unterems für eine genussvolle Spendenaktion mit Lerneffekt zugunsten der Seenotretter.
Wer schon immer einmal wissen wollte, wie man das leicht nussig schmeckende Fleisch der Nordseegarnele – wie das meist als Krabbe oder Granat bezeichnete Tier zoologisch heißt – ohne Verlust aus ihrem Panzer bekommt, konnte an dem Wochenende die Krabbenpulschule der Fischer besuchen. Erfahrene Hände zeigten den Gästen, wie viel Feingefühl vor dem Essen notwendig ist: Erst fixieren Daumen und Zeigefinger den Krabbenkopf, ohne ihn dabei zu quetschen. Dann fasst die andere Hand ganz sanft das Hinterteil an und dreht es ohne Druck leicht herum. Dabei sollte der Panzer aufbrechen. Jetzt dessen hintere Hälfte am Schwanz festhalten und vorsichtig vom rosafarbenen Körper abziehen. Und zu guter Letzt das Fleisch behutsam aus dem Krabbenkopf lösen. Fertig!
Je mehr Portionen die Besucherinnen und Besucher vor den Kuttern „Amisia“, „Jan Bruhns“, „Martha Bruhns“ und „Stiene Bruhns“ kauften und pulten, desto schneller ging es ihnen von der Hand. Der Lohn für ihre Geduld und ihr Geschick waren – typisch für die Region – leckere, mit frischem Granat belegte Schwarzbrote. Den Erlös ihrer Aktion in Höhe von exakt 460,15 Euro spendeten die Fischer an die Seenotretter.
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