Carmen und Detlef Greve kennen und lieben sich schon seit mehr als einem halben Jahrhundert, seit 1974 sind sie verheiratet. Ihre goldene Hochzeit hat das Ehepaar aus Mülheim an der Ruhr Ende Juli gefeiert und das Fest auch den Seenotrettern gewidmet: Das aufgestellte Sammelschiffchen befüllten die Gäste mit 1.120 Euro.
Carmen und Detlef Greve mit dem Sammelschiffchen, das ihre Gäste bei der Feier anlässlich ihrer goldenen Hochzeit großzügig beluden.
Detlef Greve erinnert sich noch sehr genau an den 23. Februar 1967: Über Seefunk erlebte er damals als junger Maschinist eines Küstenmotorschiffes – kurz Kümo – das dramatische Unglück der ADOLPH BERMPOHL hautnah mit. Er hörte die vergeblichen Rufe der Küstenfunkstelle Norddeich Radio nach dem Seenotrettungskreuzer, die unbeantwortet über der Nordsee verhallten. Im Orkan wurde das Schiff von einer schweren Grundsee getroffen. Die vier Rettungsmänner und drei zuvor gerettete niederländischen Fischer blieben auf See.
„Ich habe sehr großen Respekt vor den Seenotrettern. Wenn andere bei Sturm und Orkan den Schutz des sicheren Hafens suchen, laufen sie trotzdem aus, wann immer jemand auf See in Not ist“, sagt Detlef Greve. Und der 77-Jährige weiß, wie es sich da draußen anfühlt, wenn der Wind über das Wasser peitscht, die Wellen zu meterhohen Brechern werden und mit voller Wucht gegen ein Schiff donnern: Auf dem Weg vom niederländischen IJmuiden zum dänischen Limfjord geriet er Ende der 1960er Jahre mit einem Kümo in einen fürchterlichen Orkan, bei dem die Wellen über dem Achterschiff zusammenschlugen und es nach unten drückten. „Ich habe nur gedacht: ‚Lieber Gott, lass es wieder vorbeigehen!‘“ Mit seiner Crew kämpfte er sich durch die tosende See, sie erreichten unbeschadet den langgestreckten Sund.
Spendenaufruf aus Respekt
Aufgewachsen ist Detlef Greve im Ruhrgebiet – dort lebt der 77-Jährige noch heute, in Mülheim an der Ruhr. Schon als kleiner Junge träumt er von den weiten Ozeanen, möchte unbedingt als Kapitän großer Frachter die Welt entdecken. Woher dieser immense Drang fern der See kam, kann er nicht genau sagen: „Irgendwie war Wasser für mich schon immer sehr berauschend.“ Mit 18 Jahren heuerte er als Matrose auf einem Schiff der deutschen Handelsflotte an. Da er wegen eines Sehfehlers für die Brücke nicht geeignet war, wurde er Maschinist und kümmerte sich um die Technik im Bauch der Schiffe. Doch schon nach gut vier Jahren ging er von Bord. Es war die Liebe zu seiner Frau Carmen, die ihn wieder zur „Landratte“ werden ließ, wie er es ausdrückt. Sie bat ihn, auf die Seefahrt zu verzichten, um nicht monatelang auf ihn warten zu müssen.
Dennoch kam Detlef Greve viel rum: Nach ein paar Jahren als Werkstattleiter eines Betriebes für Unterhaltungselektronik sorgte er bis zu seinem Ruhestand als Techniker bei einer Aufzugsfirma weltweit für funktionierende Lifte. Er schwärmt von seinem Arbeitsleben, von den schönen Erlebnissen an den verschiedensten Orten: „Es war eine sehr erfüllende Zeit.“ Daran erinnert sich der 77-Jährige heute noch genauso gern wie an die Jahre auf See – mit denen sein tiefer Respekt vor den Seenotrettern eng verbunden ist.
Deshalb war für Carmen und Detlef Greve schnell klar, für wen sie bei ihrer Feier anlässlich ihrer goldenen Hochzeit Geld sammeln wollen: für die Seenotretter. Bereits auf ihrer Einladung baten sie ihre 42 Gäste, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen den ihnen zugedachten Betrag an die DGzRS zu spenden. Und diesen Wunsch erfüllten Freunde und Verwandte dem Ehepaar bereitwillig: Mit insgesamt 1.120 Euro beluden sie am 27. Juli das aufgestellte Sammelschiffchen.
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