ÜBER DIE STATION

Baltrum

Auf der kleinsten Ostfriesischen Insel Baltrum ist das Seenotrettungsboot ELLI HOFFMANN-RÖSER stationiert. Wie auf allen Ostfriesischen Inseln befindet sich der Hafen an der im Süden liegenden Wattseite – im Norden, zur Seeseite, liegen ausgedehnte Sandbänke. Nachbarinseln sind das im Osten gelegene Langeoog und das westlich liegende Norderney.

Zwischen den Inseln liegen die sogenannten Seegatten („Gatt“ aus dem Plattdeutschen für „Loch“), die aufgrund ihrer widrigen Strömungsverhältnisse für die Schifffahrt sehr gefährlich werden können. Befahrbar ist nur das Seegatt zwischen Baltrum und Langeoog, die sogenannte Accumer Ee. Zwischen Baltrum und Norderney verhindern gefährliche Untiefen die Durchfahrt Richtung See.

Das Wattenmeer ist für die Schifffahrt nur teilweise befahrbar, denn es gehört zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Vor allem für die vielen Touristen ist schwer vorstellbar, warum Fähren in diesem Gebiet durch Grundberührung festkommen können. Große Teile des Wattengebietes fallen bei Niedrigwasser jedoch trocken, und die Fahrrinnen können extrem flach sein.

Aus diesem Grund ist im Hafen von Baltrum das flachgehende Seenotrettungsboot ELLI HOFFMANN-RÖSER stationiert, das von 16 Freiwilligen um Vormann Harm Olchers gefahren wird. Gebaut wurde die ELLI HOFFMANN-RÖSER 2004 bei der Lürssen-Werft in Bardenfleth. Dank einer großzügigen Schenkung von Kurt Hoffmann aus Berlin konnte das Seenotrettungsboot finanziert werden. Dem Wunsch des Spenders folgend trägt es zur Erinnerung an seine Frau ihren Namen.

Die Gefahren des Reviers zeigt auch das kleine Inselmuseum mit Zeugnissen eines besonders tragischen Falls um die Jahrhundertwende, bei dem ein junger Insulaner im Meer ums Leben kam: Beschäftigt auf dem Festland, kam er zu Weihnachten mit einem Boot auf die Insel. Im dichten Nebel setzte der Skipper ihn ab. Zu spät bemerkte der junge Mann, dass die Insel noch nicht erreicht worden war. Auf einer Sandbank vor Baltrum ertrank er. Im Inselmuseum ist sein Abschiedsbrief an seine Eltern verwahrt, der nach seinem Tod in seiner Tabaksdose angetrieben wurde.

Station Baltrum

Seenotrettungs­boot ELLI HOFFMANN-RÖSER
Rufzeichen DK 3090
Besatzung Freiwillige
Vormann Harm Olchers
Liegeplatz Hafen, Westdorf, Anleger DGzRS
Stationsgebäude Haus Nr. 300
Ein Seenotrettungsboot fährt bei nebeligem Wetter durch die Nordsee. Auf dem Vorschiff kniet ein Seenotretter in rotem Überlebensanzug.
Foto: Marcus Prell
Ein Seenotrettungsboot geht bei einem anderen Schiff längsseits. Aus dem Fenster des Seenotrettungsbootes schaut ein Seenotretter konzentriert beim Fahren.
Foto: Marcus Prell
Ein Seenotrettungsboot fährt bei nebeligem Wetter durch die Nordsee. Im Hintergrund sind Häuser der Insel Baltrum zu erkennen.
Foto: Marcus Prell
Ein Seenotretter, der in der Plicht eines Seenotrettungsbootes steht, wirft eine rote Leine entgegen.
Foto: Marcus Prell

Zum Schutz Ihrer Persönlichkeitssphäre ist die Verknüpfung mit dem Video-Streaming-Dienst deaktiviert. Per Klick aktivieren Sie die Verknüpfung. Wenn Sie das Video laden, akzeptieren damit Sie die Datenschutzrichtlinien des Video-Streaming-Dienstes. Weitere Informationen zu den Datenschutzrichtlinien des Video-Streaming-Dienstes finden Sie hier: Google - Privacy & Terms

Im Video zum Tag der Seenotretter stellt Vormann Harm Olchers die Besonderheiten der DGzRS-Station Baltrum vor.

Unser Seenotrettungsboot

Die ELLI HOFFMANN-RÖSER

Die ELLI HOFFMANN-RÖSER wurde 2004 in Dienst gestellt. Sie ist auf der ostfriesischen Insel Baltrum stationiert und sowohl in den Watten als auch auf der offenen See im Einsatz. Ihre Besatzung besteht aus freiwilligen Seenotrettern. Benannt ist sie nach der Ehefrau des großzügigen Spenders Kurt Hoffmann aus Berlin. Er selbst konnte die Taufe nicht mehr miterleben.

9,5-Meter-Seenotrettungsboot 

Abbildung, 9,5-10,1-Meter Seenotrettungsboot ohne Wasserlinie
Länge 9,41 Meter
Breite 3,61 Meter
Tiefgang 0,96 Meter
Verdrängung 7,0 Tonnen
Leistung 320 PS
Geschwindigkeit 18 Knoten
Aktuelles

Aus dem Stationsbuch

HISTORIE

Geschichte der Station Baltrum

1862

Zur Stationsgründung kommt ein Ruderrettungsboot auf die Insel.


1866

Der regionale Verein für die ostfriesische Küste (Emden) betreut das Ruderrettungsboot.


1868

Das Boot muss von Frauen transportiert werden, da die Männer auf See sind und es nur ein Pferd auf der Insel gibt. Die Station wird an die DGzRS übergeben.


Bis 1949


Die Station erhält mehrere Male ein neues Boot.


1949

Station aufgelöst


1972

Die Station wird mit der Stationierung des sieben Meter langen Seenotrettungsbootes TAMINA wieder eingerichtet.

 

1994

Am 7. April wird das neue 8,5-Meter-Seenotrettungsboot BALTRUM getauft und in Dienst gestellt. Die TAMINA geht außer Dienst.

 

1999

Ein neues Stationsgebäude wird am 17. März seiner Bestimmung übergeben.

 

2004

Das 9,5-Meter-Seenotrettungsboot ELLI HOFFMANN-RÖSER wird am 8. Dezember getauft und in Dienst gestellt. Die DGzRS verlegt die BALTRUM nach Horumersiel.

Ihre Spende für die Seenotretter

5 Seenotretter sitzten an Deck der HORST HEINER KNETEN und genießen die Sonne

Crews & Stationen

Rund 180 fest angestellte und etwa 800 freiwillige Seenotretter sind in der Rettungsflotte tätig. Sie stehen trotz aller Technik im Mittelpunkt des Geschehens – mit ihrer selbstlosen Einsatzbereitschaft, ihrer hohen Qualifikation und ihrem Mut, bei jedem Wetter hinauszufahren.

Zur Übersicht