ÜBER DIE STATION

Laboe

Der Nord-Ostsee-Kanal war bereits im Bau und zunehmender Verkehr auf der Kieler Förde zu erwarten, als die DGzRS Ende des 19. Jahrhunderts die Gründung einer Rettungsstation in der Nähe seines Ausgangs in die Ostsee beschloss. 1894, ein Jahr vor der Kanaleröffnung, erhielt Laboe das erste Rettungsboot. Heute sichert die Station ein von der Berufs- und Freizeitschifffahrt gleichermaßen viel befahrenes Revier.

Das Netz der DGzRS-Stationen ist dicht. Nur wenige Kilometer weiter auf der anderen Seite der Kieler Förde in Schilksee unterhalten die Seenotretter bereits die nächste Rettungsstation. Die Zusammenarbeit ist eng. Zum Kernrevier der Laboer Seenotretter gehören die Großschifffahrtswege von und zu den Kieler Häfen beziehungsweise von und zum Nord-Ostsee-Kanal. Große Ostseefähren sowie Fracht- und Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt bestimmen das Bild ebenso wie die Küstenschifffahrt mit Fischereifahrzeugen und Sportbooten.

In Laboe waren stets besonders leistungsfähige Rettungseinheiten stationiert. 1911 erhielt die Station das erste Motorrettungsboot der DGzRS, die OBERINSPECTOR PFEIFER. Auch bekannte Seenotrettungskreuzer-Namen wie THEODOR HEUSS und die ehemalige BERLIN (Typschiff der 27,5-Meter-Klasse) sind fest mit dem Ort verbunden.

Das moderne Stationsgebäude der Laboer Seenotretter wurde 1997 errichtet. Seine beiden Vorgänger, zu erkennen an der typischen Backsteinbauweise mit den Doppeltoren und runder Aussparung für das Hansekreuz im Giebel, sind erhalten, werden heute jedoch anderweitig genutzt. Sie stehen an der Hafenstraße beziehungsweise in der Nähe des Hafenplatzes an der Strandstraße und ermöglichen einen Blick in die Vergangenheit des Rettungswesens.

Station Laboe

Seenotrettungs­kreuzer BERLIN
Rufzeichen DBAH
Stammbesatzung 9
Vormann Uwe Radloff
Liegeplatz Fischereihafen, Südmole
Stationsgebäude Hafenstraße 4
Der Seenotrettungskreuzer BERLIN fährt in finsterer Nacht im Küstengebiet über die Ostsee. Starke Scheinwerfer scheinen auf die dunkle See.
Foto: Frank Behling
Der Seenotrettungskreuzer BERLIN liegt an seinem Liegeplatz im Hafen von Laboe und spiegelt sich im Hafenbecken. Dunkelblaue Regenwolken schweben über der Szenerie.
Foto: Stefan Werdich
Blick vom Seenotrettungskreuzer BERLIN durch die geöffnete Heckklappe auf die Ostsee. Das Tochterboot STEPPKE manovriert bei langsamer Fahrt in die Heckwanne des Mutterschiffs.
Seenotrettungskreuzer BERLIN auf See

Zum Schutz Ihrer Persönlichkeitssphäre ist die Verknüpfung mit dem Video-Streaming-Dienst deaktiviert. Per Klick aktivieren Sie die Verknüpfung. Wenn Sie das Video laden, akzeptieren damit Sie die Datenschutzrichtlinien des Video-Streaming-Dienstes. Weitere Informationen zu den Datenschutzrichtlinien des Video-Streaming-Dienstes finden Sie hier: Google - Privacy & Terms

Im Video zum Tag der Seenotretter 2020 nimmt die Crew der BERLIN mit auf eine kurze Kontrollfahrt.

Unser Seenotrettungskreuzer

Die BERLIN

Die neue BERLIN ist das zweite Schiff der 28-Meter-Klasse der DGzRS. Sie wurde 2017 in Dienst gestellt und trägt genauso wir ihre Vorgängerin den Namen der Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Der Name des Tochterbootes STEPPKE bezeichnet in der Berliner Mundart einen pfiffigen Jungen.

28-Meter-Seenotrettungskreuzer

Illustration eines Seenotrettungskreuzers der 28-m-Klasse
Länge 27,90 Meter
Breite 6,20 Meter
Tiefgang 1,95 Meter
Verdrängung 120 Tonnen
Leistung 3.916 PS
Geschwindigkeit 24 Knoten
Aktuelles

Aus dem Stationsbuch

Angler von dänischem Hubschrauber aus Rettungsinsel gerettet

Ein Hochseeangler ist heute, Samstag, 17. September 2022, von einem dänischen SAR-Hubschrauber (SAR = Search and Rescue, Suche und Rettung) aus einer Rettungsinsel gerettet worden. Sein Boot, ein etwa acht Meter langer ehemaliger Kutter, sank nach heftigem Wassereinbruch nahe der dänischen Grenze in der Ostsee. Der Mann wurde vom Hubschrauber auf den Seenotrettungskreuzer BERLIN abgesetzt und in den Hafen von Olpenitz gebracht.

Weiterlesen
HISTORIE

Geschichte der Station Laboe

1894

Station eingerichtet.

1898

Bootsname genannt: WALTER WOLFGANG ERNST.

1900

Laboe wird Doppelstation durch Stationierung eines Raketenapparates im Oktober.

1909

Im Oktober kommt ein neues 8,5-Meter-Boot nebst Transportwagen zur Station.

1911

Im Januar wird ein neuer Rettungsschuppen fertiggestellt. Die DGzRS stationiert ihr erstes Motorrettungsboot, die OBERINSPECTOR PFEIFER, in Laboe.

1931

Die bereits 21 Jahre alte hölzerne Slipanlage wird durch eine neue aus Beton ersetzt. Das Motorrettungsboot ULLA, bisher Station Maasholm, ersetzt die OBERINSPECTOR PFEIFER. Es erhält einen neuen kompressorlosen 50-PS-Dieselmotor.

1945

Das ungetaufte Motorrettungsboot mit der DGzRS-internen Registriernummer KRC 305 kommt nach Laboe.

1946

Doppelstation: In Laboe sind die ADALBERT KORFF (II) und KRC 305 stationiert.

1949

Laboe erhält das Motorrettungsboot SPIEKEROOG. Es ersetzt die ADALBERT KORFF (II).

1960

Die SPIEKEROOG geht außer Dienst. Für sie kommt das Motorrettungsboot WESER von Burgstaaken nach Laboe.

1962

Das Motorrettungsboot KRC 305 erhält den Namen HEINRICH WIESE.

1963

Von Borkum kommt der erste Seenotrettungskreuzer mit Tochterboot, die 23 Meter lange THEODOR HEUSS, nach Laboe. Die WESER wechselt nach Wilhelmshaven.

1971

Die Nachfolge der HEINRICH WIESE treten die beiden Seenotrettungsboote SWANTJE und DOORTJE an.

1985

Für Laboe wird am 29. Mai, dem 120. Gründungstag der DGzRS, der neue 27,5-Meter-Seenotrettungskreuzer BERLIN getauft. Zweites Boot der Station bleibt die SWANTJE. Die THEODOR HEUSS geht außer Dienst.

1994

Das neue Seenotrettungsboot BOTTSAND der 8,5-Meter-Klasse ersetzt die SWANTJE, die außer Dienst gestellt wird. Die Taufe erfolgt am 29. Mai.

1997

Am 19. März wird der neu erbaute Rettungsschuppen am Gewerbehafen in Betrieb genommen.

2014

Das Seenotrettungsboot BOTTSAND wird außer Dienst gestellt.

2017

Indienststellung des neuen 28-Meter-Seenotrettungskreuzers BERLIN, dessen Vorgänger nach mehr als 30 Jahren im harten Einsatz in den „Ruhestand“ geht.

5 Seenotretter sitzten an Deck der HORST HEINER KNETEN und genießen die Sonne

Crews & Stationen

Rund 180 fest angestellte und etwa 800 freiwillige Seenotretter sind in der Rettungsflotte tätig. Sie stehen trotz aller Technik im Mittelpunkt des Geschehens – mit ihrer selbstlosen Einsatzbereitschaft, ihrer hohen Qualifikation und ihrem Mut, bei jedem Wetter hinauszufahren.

Zur Übersicht